Winterverluste. Was ist üblich?

Nicht immer kommen alle Bienenvölker über den Winter. Das war auch schon so, als die Bienen noch nicht von den Imkern betreut wurden. Da sich ein Bienenvolk immer wieder teilt, hätten wir sonst nur noch Bienen auf der Welt. 😉 Man denke nur an den Josephspfennig, bei dem die Erde nach einiger Zeit aus purem Gold bestehen würde. Trotz allem tut natürlich jeder Verlust weh.

Winterverluste… was ist üblich

Meine größte Angst als ich mit der Imkerei angefangen habe, war alle Völker gleich im ersten Winter zu verlieren. Das ist seit die Varroamilbe als Schädling eingeschleppt wurde auch gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Insbesondere da man am Anfang ja nur 2-3 Völker hat. Wobei die Anzahl der Völker gar nicht vor Totalverlusten schützt. Jedes Jahr trifft dies 8% der Imkereien unabhängig von Ort und Völkerzahl. Immerhin überwintern 42% alle Völker erfolgreich. Im Mittel liegen die Verluste bei 16%. Es gibt aber auch Einzeljahre und Studien die 25% Völkerverluste aufzeigen.

Winterverluste in Deutschland 1997/98 bis 2014/2015

Seit 1997/98 wird durch das Bieneninstitut Mayen durch Umfragen der Winterverlust an Bienenvölkern festgestellt. Seit 2008 gibt es diese Umvage Bundesweit. Etwas verfälschend kann sein, dass zum Teil die Vereinsgebühren an der Völkeranzahl festgemacht wurde und das die Versicherung Verluste zum Teil ersetzt. Was in beiden Fällen einen Einfluss auf die Statistiken haben kann.

Winterverluste in Deutschland, Winterverluste Bienen in Deutschland

Winterverluste in Deutschland (14/15 Prognose) (Quelle: Die Biene 2015-02)

Was hat dann größten Einfluss auf Winterverluste bei Bienen

Den größten Einfluss hat der Imker selbst. Allerdings gibt es auch eine Menge externe Faktoren, welche hier Ausschlaggebend sind. Da es meist die gleichen Imker sind, kommen die Ausschläge bei den Verlusten nicht durch die Imkerschaft. Es hängt damit zusammen, dass äußere Einflussfaktoren wirken, die Imker aber in Summe darauf zu wenig reagieren. Die Varroabehandlung kann eben nicht jedes Jahr gleich durchgeführt werden. Der Imker muss auf die äußeren Faktoren reagieren.

früher Trachtbeginn im Vorjahr

Den größten Einfluss hat das vorherige Jahr. Wenn die erste Tracht sehr früh liegt, dann hat auch die Varroatose mehr Zeit für ihre Entwicklung. Auch in 2014 war der Trachtbeginn wieder sehr früh. Das gilt zum Beispiel für die Obststracht und die Rapstracht.

ungünstige Wetterverhältnisse zur Zeit der Varroabehandlung

Das Wetter zur Zeit der Varroabehandlung ist auch ausschlaggebend. Da vor allem viel mit Ameisensäure behandelt wird, spielt die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur eine wesentliche Rolle. Aber auch bei anderen Varroabehandlungmitteln ist Temperatur und Luftfeuchtigkeit für den Wirkungsgrad entscheidend.

 Trachtart als Einflussfaktor

Auch die Art der Tracht kann sich auswirken. Ist die letzte Tracht eine Melezitose-Tracht, dann ist das der sichere Tod für das Bienenvolk, wenn der Imker hier nicht gegenwirkt. Zumal die Bienen Sortenhonige nutzen um sich selbst gegen Krankheiten zu behandeln. Das schlägt sich dann auch in der Art des Winterfutters nieder, wer sein Flüssigfutter etwas aufbereitet, kann den Bienen gutes tun.

Keine Winterverluste wünscht ImkerpateImkerpate

 

 

 

 

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