Rapstracht

Rapstracht. Die wichtigste Frühjahrstracht die Rapstracht richtig nutzen.

RapstrachtRapstracht

Raps ist eine der wichtigsten Frühjahrstrachten, da sie Spitzenerträge bringt und zudem die Bienenvölker in ihrer Entwicklung fördert.

Wann beginnt die Rapstracht

Die Rapssaison beginnt etwa Mitte April. Es ist jedoch auch von der Region abhängig. Auch die Rapssorte ist von entscheidender Bedeutung. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich jedoch kaum in ihrer Nektarproduktion. Einen größeren Einfluss als die Sorte hat hier der Standort und das Wetter.

Welche Erntemenge kannst Du bei einer Rapstracht erwarten?

Durchschnittlich produziert eine Rapsblüte 0,6 mg innerhalb von 24 Stunden. Der Zuckergehalt ist mit 40-60 % angegeben. Das ergibt für einen Hektar Anbaufläche etwa 40 bis 200kg Zucker.

Die Menge steigt bei ausreichender Bodenfeuchte und schwüler Witterung.

Die Erntemenge von Pollen wird auch wieder etwas durch die Sorte beeinflusst. Der Pollengehalt pro Blüte liegt bei etwa 187-292 Microgramm. Je nach Standort kann mit 90 bis 170 Kg Pollen auf den Hektar gerechnet werden.

Was bedeutet die Rapstracht für den Imker?

Raps ist einer der besten Nektar und Pollenlieferanten. Pro Volk werden oft 50 kg je Volk geerntet. Hier muss den Bienen ausreichend Platz im Honigraum gegeben werden.

Wer sich als Imker um die Pestizide im Raps Gedanken macht, der kann dieser Tracht trotz allem nur schwer ausweichen.

Im Jahr 2010 wurden 1,5 Millionen Hektar Raps angebaut, was bis auf 1,8 Mio Hektar ansteigen kann.

Für Raps gibt es hier und da auch Bestäubungsprämien. Das wird insbesondere bei Saatgutfeldern eingesetzt. Dort sind die Erträge aus dem Honig dann meist nicht ganz so hoch, da solche Felder meist übermäßig von den Bienen beflogen werden sollen. Insbesondere Saatgutproduzenten freuen sich über eine Zusammenarbeit mit Imkern.

Hinweise zur Betriebsweise bei Rapstracht

Während der Rapstracht kann ein Volk problemlos 10 Mittelwände ausbauen. Die Völker explodieren förmlich. Es steigt das Risiko, dass die Bienen in Schwarmstimmung geraten. Jetzt muss bereits die Folgetracht im Auge behalten werden. Gibt es im Anschluss wenig zu holen, können den Völkern einige Brutwaben (2-3) entnommen werden, um damit Ableger zu bilden. Dabei können auch gut Sammelbrutableger gebildet werden. Die auch gleich gegen Varroa behandelt werden können.

Die Brutverluste machen sich auf die Honigernte kaum bemerkbar, da hierfür vor allem die Flugbienen benötigt werden. Die werden beim Brutableger ja nicht entnommen.

Die entnommenen Waben dämpfen zudem die Schwarmlust der Völker, welche durch den reichlichen Nektar- und Pollenfluß extrem angeheizt wird.

Wenn gute Folgetrachten zu erwarten sind, dann sollten nur ein bis zwei Brutwaben entnommen werden. Das mindert das Risiko, dass die Bienen schwärmen und die Folgetracht auch gut genutzt werden kann.

Die Entnahme der Brutwaben hat neben dem Effekt der Schwarmlust-verhinderung noch den Aspekt, dass es gegen die Varroaentwicklung wirkt. Durch die Entnahme der Brutwaben, werden auch viele Varroamilben mit entnommen. Diese können im Ableger besser bekämpft werden, als im Wirtschaftsvolk.

Vorteile für den Bauern

Der Bauer profitiert von der Aufstellung der Bienen, da sich der Schotenbesatz pro Pflanze um etwa 20 Prozent erhöht.

In Versuchen in Mannheim und Heidelberg wurde an einem Kontrollfeld 3 Völker geballt aufgestellt. Die Erntemenge betrug 2.456 Kg pro Hektar.

Im Versuchsfeld wurden 6 Völker verteilt aufgestellt. Mit einer Anpassung des Flugloches auf die Rapspflanzenhöhe.

Bienengefährliche Stoffe im Raps

Der Landwirt bekämpft beim Raps den Rapsglanzkäfer. Dieser entwickelt immer mehr Resistenzen gegen bestehende Insektizide. Er wird bekämpft mit den Pflanzenschutzmitteln der Wirkstoffklasse der Organophosphate(Pyrinex 25 CS(R) und Reldan 22(R)) sowie Indoxacarb (Avaunt(R)).

Für den Winter und das Frühjahr benötigt der Landwirt bei starkem Befall wirksame Insektizide.

Diese Mittel sind als Bienengefährlich eingestuft und dürfen nur vor der Raps-Blüte verwendet werden.

Was für den Imker bedeutet, dass er sich um seine Bienen nicht sorgen muss, solange sich der Landwirt an die Bienenschutzverordnung hält. Werden die Mittel ordnungsgemäß ausgebracht, dann besteht keine Gefahr für die Bienen.

Die Insektizide dürfen übrigens auch nicht ausgebracht werden, wenn  blühende Unkräuter auf dem Feld stehen. Wird gegen die Bienenschutzverordnung verstoßen drohen harte Geldbußen.

Leider werden neben den Insektiziden auch Fungizide eingesetzt. Auch kommt es zur Anwendung von nicht bienengefährlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln, während der Blüte. Beides kann durch die Bienen eingetragen werden. Wobei die Fungizide vor allem die Fermentierung des Pollens bei den Bienen stören.

In jedem Fall können davon negative gesundheitliche Wirkungen ausgehen. Es sollte daher vermieden werden Felder abzuwandern, welche gerade behandelt werden. Die Felder können etwa 2 – 3 Tage später abgewandert werden, dann sammeln die Bienen vor allem aus Blüten die sich erst nach der Behandlung geöffnet haben.

Wichtig ist hier der Austausch mit dem Landwirt. Um den Austausch diesbezüglich zu verbessern, gibt es ein spezielles Internet-Themenportal: www.jki.bund.de vom Julius Kühn-Institut.

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