Imker werden

Imker werden jetzt mit den zehn besten Tipps von Imkerpate

Imker werden warum?

Wer Imker werden will braucht gute Gründe. Denn oft wird aus Ideen erst Wirklichkeit, wenn wenn wir wissen warum. Damit Du bald die ersten Schritte gehst, eine kleine Geschichte.

Von meinem Entschluss zum Imker werden und dem Zeitpunkt als die erste eigene Biene im Garten flog verging etwas Zeit. In dieser Zeit hatte ich durchaus ein mulmiges Gefühl. Ist das eine gute Idee? Wie reagieren die Nachbarn? Wie reagiert die Familie? Bringe ich die Bienen heil über den Winter?

Alles änderte sich als die Bienchen im Garten summten. Plötzlich war der jede Blüte viel wichtiger für mich. Welche Blüten gibt es? Wo wachsen sie? Wann blühen sie? Wie viel Nektar und Pollen liefern sie? Ich nahm wahr, wie unterschiedlich die Vegetation war, wenn ich mit dem Zug unterwegs war. So blühte es in Frankfurt längst, wenn es in Thüringen nur Knospen gab.

Wer Bienen hat nimmt das Wetter anders wahr

Auch das Wetter des Jahres brannte sich in meine Erinnerung. Denn Regen und Sonne sind plötzlich viel wichtiger. Schließlich muss ich wissen, ob ich füttern muss oder Honig schleudern kann. Wann gibt es Schwärme? Wie entwickeln sich Blattläuse und Schädlinge. Imker werden hat daher mehr damit zu tun, als nur Bienen zu halten und Honig zu ernten.

Kurz um…Die Bienenhaltung machte mich aufmerksamer und bewusster für die Natur. Sie machten aus einem passiven Umweltschützer einen aktiven Umweltschützer. So begann ich bei jeder Gelegenheit Weiden zu pflanzen, damit die Bienenbrut im Frühjahr viel Pollen hat.

Nachbarn Freunde und Bienen

Mein Nachbarn freuten sich über die Bestäuber im Garten. „Endlich gibt es hier wieder Bienen.“ habe ich oft gehört. Und ein Gläschen Honig für die Nachbarn ist auch immer drin. Vielleicht muss ja mal jemand einen Schwarm melden.

Als Pendler war ich nicht so viel zu Hause und die Beziehungspflege im Dorf kam da schon mal zu kurz. Durch den Honig hat man schnell einen Anknüpfungspunkt. Auch bei Familienfeiern ist es schön immer ein sehr persönliches Geschenk zu haben. Außerdem ist die Imkerei ein unerschöpfliches Thema für viele Interessante Geschichten. Wer möchte da nicht gerne Imker werden.

Imkerei ein Hobby für alle Sinne

Ich stellte fest, dass Imkern viel mehr ist, als Bienen zu haben und Honig zu ernten. Es gibt mir die Möglichkeit Handwerklich tätig zu sein, indem ich Beuten baue oder Rähmchen bastle. Auch das Künstlerische kommt nicht zu kurz. So habe ich bald schöne Kerzen und Weihnachtsbaumschmuck hergestellt. Das Gärtnern bekam eine ganz neue Bedeutung.

Was ich auch sehr mag, ist das Kochen mit Honig. So gibt es schöne Rezepte zum Backen und für eingelegte Gemüse und Fleischgerichte. Das Met- brauen steht noch auf dem Programm oder die Herstellung von Essig. Nicht  zu vergessen die Herstellung von Salben und Tinkturen für die Hausapotheke. Auch deine Kunden wissen diese Gaben der Natur zu schätzen. Mit der Zeit kannst Du dich mit der Apitherapie beschäftigen.

Wer Imker werden will darf sich auf ein abwechslungsreiches Hobby in der Natur freuen. Honig hat zudem noch eine andere Seite als die des festen Verzehrs. So kannst Du damit auch deinen eigenen Natur belassenen Met brauen.

Nebeneinkommen

Durch die Imkerei hat man immer schnell ein kleines Nebeneinkommen. Natürlich kostet das Hobby am Anfang mehr als es einbringt. Aber mit 5 – 6 Völkern kann man schon mal 50 -100 € mehr haben pro Monat. Du kannst natürlich auf verschiedene Weisen imkern, dass wirkt sich auf den Ertrag aus. Auch kommt es darauf an, welche Preisgestaltung Du beim Honig pflegst.

Imker werden, was ist zu tun?

Völker oder Schwärme besorgen

Um mit dem Imkern zu starten, musst Du dir nur Bienenstöcke zulegen. Dafür gibt es zwei grundsätzliche Wege. Entweder du besorgst Dir einen Schwarm oder ein Volk. Am einfachsten ist das wenn Du im Imkerverein nachfragst. Am Anfang sollten es nicht mehr als 2-3 Schwärme/Völker sein. Tipp1: Schwärme bekommst Du oft einfacher. Sie fliegen Dir zu, oder du bekommst einen, wenn Du dich auf Schwarmbörse.de registrierst. Dann kannst Du ggf. einen abholen. (Wie Du einen Bienenschwarm anlockst)

Völker und Schwärme bekommst Du beim Imkerkollegen oder Imkerverein um die Ecke. Achte einfach auf die Schilder „Honig zu verkaufen“ Tipp2: Der Zeitpunkt zum Fragen ist entscheidend. Wenn Du im Frühjahr fragst, gibt es keine Schwärme.  Im August gibt es schon auch schon mal einen Schwarm kostenlos. 

Tipp3: Besuche eine Versammlung des Imkervereins vor Ort. Dort kannst Du auch gleich nach Förderung fragen. Zudem hast Du die Möglichkeit gleich mehrere Imker um ein Startvolk zu bitten. Bienenhaltung wird stattlich gefördert, allerdings ist das je Bundesland geregelt.

Tipp4: Besuche eine Einführungsveranstaltung. Kaufe Dir dazu eine Fach-Zeitschrift „Die Biene“. Hier sind Termine aufgeführt, wann Einführungsschulungen beim Imkerverein stattfinden. Da gibt es Ankündigungen für jedes Bundesland. Hier findest Du auch Hinweise zu Vereinen vor Ort. Natürlich kannst Du auch im Internet nach so einer Veranstaltung suchen. Gehe dazu wieder auf die Seite der Landesverbände. (in Bayern heißt die Zeitschrift Imkerfreund)

Tipp5: Frage nach den Eigenschaften deiner neuen Bienen. Worin sind sie besonders gut. Die wenigsten Völker sind in allen Eigenschaften von Natur aus Spitze. Die Grundeigenschaften sind: Stechlust, Wabensitz, Putztrieb, Schwarmtrieb und Sammeleifer. Das ist wichtig wenn Du später züchtest. bzw. um einzuschätzen worauf Du achten musst. Wie wichtig ist dir der Honig im Vergleich zu anderen Eigenschaften.

Tipp6: Überlege Dir gut ob Du gefördert werden möchtest. Die Förderung ist an spezielle Prozesse gebunden. Du kannst erst loslegen, wenn die Förderung bewilligt ist. Wie viel Du bekommst, hängt vom Fördertopf ab. Die Förderung muss ggf. zurück gezahlt werden, wenn Du mit der Imkerei wieder aufhörst. Meist ist das, wenn du innerhalb von fünf Jahren wieder aufhörst. Förderung wird eigentlich immer über den Imkerverein beantragt.

Tipp7: Alte Imkerbeuten bekommst Du oft umsonst, da die Imkerei sich auf die Magazinbeuten konzentriert. Alte Beuten werden daher oft nicht mehr gebraucht, oder gleich samt Volk abgegeben. Aber Achtung!!! Die meisten Betriebsweisen in Büchern und Zeitschriften beziehen sich inzwischen auf Magazinbeuten. Die Bienenhaltung mit Magazinbeuten ist weniger arbeitsintensiv. Die Bienenhaltung mit 3 -6 Völkern geht aber auch noch mit alten Beuten. Wenn Du alte Beuten nutzen möchtest, lohnt die Frage danach im Imkerverein. Dort gibt es bestimmt Mitglieder die jemanden beim Imker werden unterstützen.

Tipp8: Honig pressen statt schleudern. Eine der teuersten Gerätschaften in der Erstausstattung ist die Schleuder. Wer hier sparen möchte, kann den Honig auch erstmal durch ein Presstuch auspressen. Das gibt am Ende weniger Honig. Aber von den Verkaufserträgen, kann man auf eine Schleuder sparen.

Tipp9: Nimm dir einen Imkerpaten. Imkerpaten sind in manchen Bundesländern bei Förderung sogar Pflicht. Oft werden sie sogar gefördert. So kommst Du in den Genuss von Imkererfahrung und der Imkerpate bekommt 100€ pro Jahr extra.

Tipp10: Bringe in Erfahrung welche Beutentypen und Rähmchentypen in deiner Region üblich sind. Das ist wichtig, wenn Du später mit anderen Völker tauschen oder handeln möchtest. Lege dir also den Beutentyp und das Rähmchenformat zu, welches in Deiner Region üblich ist.

Vorraussetzungen um Imker zu werden

Person des Imkers

Du solltest Spaß an der Natur haben. Für starke Bienen und Pollenallergiker ist das Hobby ungeeignet. Anfangen kann man mit der Imkerei ab etwa 8 Jahren. Ältere Personen müssen ihre Arbeitsmaterialien ggf. gezielt danach aussuchen, was körperschonend ist. Der Markt bietet hier verschiedene Varianten. Das heißt mit der Imkerei anfangen, kannst Du in jedem Alter.

Von Vorteil ist eine ruhige Persönlichkeit. Bienen reagieren auf Nervosität und Hektik mit Stichen. Aber auch für Menschen die Ruhiger werden wollen, kann die Biene ein guter Lehrer sein. Für mich war es eine der beeindruckendsten Erfahrungen, wie stark ich zur Ruhe kam, als ich vor einer Offenen Beute saß.

Was Du für die Imkerei brauchst

Für die Bienenwohnungen benötigst ein paar Quadratmeter Platz im Garten. Die Einflugschneise beträgt vier bis fünf Meter vor den Beuten. Das Flugloch sollte nach Süden oder Osten ausgerichtet sein, damit die Bienen die Wärme des Tages nutzen können. Auch das Flugloch ist dann vor Vereisungen besser geschützt. Die Beuten sollten weder in der prallen Sonne noch in Zugluft stehen.

Du benötigst einen Raum für Gerätschaften und zum Schleudern. Der Raum zum Schleudern sollte hygienischen Anforderungen genügen. Der Raum für die Gerätschaften und alte Waben, sollte möglichst kühl sein. Dann sollte der Bienenhaltung nichts mehr im Wege stehen.

Was Du an Zeit brauchst

Die Imkerei fordert auch Zeit von Dir. Das ist insbesondere im Monat Mai, gefolgt von den Monaten Juni und Juli. Im Sommer lassen sich die Zeitpunkte für notwenige Tätigkeiten nur etwa 14 Tage verschieben. Danach sind die Bienen geschwärmt oder der Honig in den Waben zum Schleudern ungeeignet. Das reicht immer noch für schöne Sommerurlaube. Die Tätigkeiten des Winters lassen sich gut verschieben, müssen aber auch gemacht werden. Für diese Tätigkeiten würde ich 4 bis 8 h pro Bienenvolk pro Jahr sehen.

In den Sommermonaten brauchst Du jeweils ein Wochenende im Monat zum Schleudern. Im Anschluss muss der Honig noch gerührt werden, danach in die Gläser. Am Ende kommen noch die Etiketten drauf.

Was Du an Geld brauchst

Für den Start kannst du mit 1.600€ für den Einstieg rechnen. Um den Betrag zu drücken, kannst Du den Weg der Förderung beschreiten oder auf günstige Materialbeschaffung setzten.

Imker_werden_für_Sparfüchse

Imkern für Sparfüchse

Du hast noch Fragen? Beim Imker werden gibt es noch weitere Sparmöglichkeiten. Weitere Hinweise dazu findest Du in meinem kostenlosen EBook Imkern für Sparfüchse. Um das Buch zu erhalten melde dich jetzt für den kostenlosen Online-Imkerkurs auf dieser Seite an.

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Eine Liste mit den Aufwänden welche Du für die Imkerei benötigst findest Du hier: Liste mit Aufwänden>>

Weiterführende Hinweise zum Imker werden

Die Fördergelder für Leute die mit dem Imkern starten wollen, werden durch den Imkerverein beantragt. Die Imkervereine sind in Landesverbänden organisiert. Welcher für Dich zuständig ist, findest Du auf dieser Seite heraus: www.deutscherimkerbund.de.  Etwas versteckt gibt es dort unter "deutsche Imker und Landesverbände einen Link zu einer Seite mit allen Landesverbänden. Dort sind auch Adressen und oft Telefonnummern für den Kontakt hinterlegt. Dort kannst Du fragen...

Kontakt zur Schwarmbörse findest Du auf dieser Seite: hier>>.

Die Veranstaltungskalender findest Du in den Imkerzeitschriften und Seiten der Landesverbände. Hier findest Du die wesentlichen Zeitschriften www.diebiene.de

Einen persönlichen Imkerpaten, stellen die Imkervereine. Der Unterstützt dich in allen Fragen. Um den Imkerverein vor Ort herauszufinden, kannst Du wieder die Zeitschriften nutzen, oder die Verbandsseiten. Der Kontakt zu anderen Imkern wird Dir in deiner Entwicklung sicher weiter helfen. Das macht das Imker werden einfacher.

Weitere Informationen zu den Vorraussetzungen zum Imker werden und verschiedenen Berufsimkertypen findest Du bei den honigmachern>>

Mehr Wissen rund um dieses Hobby werden gibts in meinem kostenlosen Ebook "Die zehn wichtigsten Fragen für Neuimker beantwortet" (Stand 2014)

BienenbuchZehnFragen_zum_Imker_werden

 

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Buchempfehlungen für Neu-Imker

Am Anfang hatte ich viele Fragen. Für den Einstieg zum Imkern, haben mir folgende Bücher weiter geholfen:

Das 1x1 des Imkernd  von Friedrich Pohl. Das Buch hat ein eigenes Kapitel zum Thema Imker werden. Es ist empfohlen vom Deutschen Imkerverband e.V.

Das Buch eignet sich für den Einstieg in dieses Hobby da es alle wesentlichen Themen behandelt. Dabei ist das Buch reich an Bildern und Checklisten für alle die Imker werden wollen. Für Jugendliche und Kinder ist es noch nicht geeignet. In einer Stichprobe kam ich auf durchschnittlich 17 Wörter pro Satz auf einer Seite. Das bedeutet das der Text nicht immer einfach gehalten ist.

Wer imkern will kann auch das Buch Imkern Schritt für Schritt kaufen. Das Buch ist ausgezeichnet durch die Naturschutzjugend. Außerdem hat es die Silbermedaille der Apimondia bekommen. Die Satzlänge ist in der Stichprobe durchschnittlich 12 Wörtern je Satz.  Das ist auch für Jugendlich gut verständlich. Also ein guter Einstieg in die Bienenhaltung. Da wird das Imker werden leicht gemacht.

Was ändert sich wenn Du Imker bist?

Imker werden ist toll, Bienenhalter zu sein ist es noch viel mehr. Was ändert sich mit der Bienenhaltung?

Als Imker hast Du ein Nebeneinkommen

Bei 2-6 Völkern kannst du bei diesem Hobby etwa mit 50- 100 € rechnen, die Du monatlich mehr hast. Natürlich kann es auch mehr sein. Je nach dem wie viel Honig du erntest. Steuerlich hat das erstmal keine Bewandtnis, da es bis zu 30 Völkern beim Finanzamt als Liebhaberei gilt. Natürlich kaufst Du mitunter für dieses Hobby auch jedes Jahr neue Utensilien und Hilfsmittel.  Beim Imkern fallen schnell auch mal große Posten an. Hier kann dich der Imkerverein aber ggf. bei Förderung oder durch Ausleihe unterstützen. Imker werden also durchaus mit einem kleinen Zusatzeinkommen belohnt.

Du hast immer ein paar Nahrungsmittel zu Hause

Das kann wichtig sein für Krisen, wo du ein haltbares Nahrungsmittel, wie Honig im Haus hast, was sich gut handeln lässt. Schließlich kann ja immer mal etwas passieren. Bienenhaltung ist daher eine sichere Anlage. So trägt das Imker werden auch zu deiner Sicherheit bei.

Dein Hobby entspannt dich

Als Bienenhalter lernst Du entspannt zu sein. Wenn Du es nicht bist, werden dich die Bienen mit Stichen bestrafen. Ich habe für mich übrigens festgestellt, dass Stiche auch meinen Blutdruck senken. Die Bienenhaltung verbindet dich tiefer mit der Natur, da Du beginnst diese aufmerksamer zu beobachten.

 

 

Natürlich ändert sich noch vieles mehr. Aber Freunde und Familie dürfen sich auf leckeren Honig von Dir freuen.

Dein Imkerpate...

Viel Freude beim Imker werdenimkerpate_sehr_klein

(Erstellt 2014)

 

 

 

 

 

 

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