Wabenlagerung und Bekämpfung von Wabenschädlingen wie der Wachsmotte.

Die Tricks gegen Wachsmotte und Co.

Du musst in der Imkerei immer wieder auch Waben außerhalb der Völker lagern. Seien es Futterwaben, überschüssige Leerwaben, Honigzargen oder Waben aus zu Grunde gegangenen Völkern. Gerade im Winter hast Du fast so viele Waben außerhalb der Völker wie darin.

Bei der Lagerung der Waben musst Du achtsam sein. Lässt Du sie unbeaufsichtigt und für Insekten zugänglich, dann wird sich die Wachsmotte darüber her machen. Sie legt ihre Eier auf bebrütete Waben. Ihre Larven ernähren sich von den Pollenresten und den Larvenkokons. Dabei werden die Waben vollständig zerstört. Auch angrenzende Holzteile, wie Rähmchen oder Beutenwand werden mit angenagt. Die Rundmaden der Wachsmotte bilden Gänge mit Gespinsten in den Waben. Diese können dabei regelrecht miteinander verfilzen.

Ein noch schwerwiegenderes Problem kommt derzeit auf uns zu. Dabei handelt es sich um den kleinen Beutenkäfer. Auch er legt seine Brut in bebrüteten und mit Honig gefüllten Waben an. Im Gegensatz zu Wachsmotte verwertet er auch Honig. Außerdem kann ein schwaches Volk vom kleinen Beutenkäfer dahin gerafft werden. Die Wachsmotte hingegen hat normalerweise keine Chance gegen die Arbeitsbienen im Bienenvolk.

Auch räubernde Insekten (z.B. Wespen, Bienen und Ameisen), sowie Mäuse und andere Schadtiere zerstören die Waben.

Damit es nicht soweit kommt, kannst Du dich an folgendes halten: 

  1. Lagere die Waben möglichst kühl (<10-15°C) Bei diesen Temperaturen entwickeln sich die Wachsmotten nicht.
  2. Du kannst die Waben zur Mottenbekämpfung auch für zwei Wochen einfrieren.
  3. Du kannst die Wachsmotte bekämpfen durch verdunsten von Essigsäure. Dabei werden mehrere Zargen gestapelt. Jede Zarge bestückst Du etwa zur Hälfte und hängst die Waben „luftig“ ein. In die oberste Zarge kommt eine Schale mit 60%iger Essigsäure oder ein mit Essigsäure getränkter Lappen. Es sollten etwa 2ml je Liter Rauminhalt sein (ca. 100ml). Die Behandlung muss nach 4-6 Wochen wiederholt werden. Metallteile in der Beute werden von der Säure angegriffen und können rosten. Die Waben müssen vor Wiederverwendung zwei Tage gelüftet werden. Die Säure ist giftig. Der Raum zur Verdunstung sollte daher nicht allzu oft betreten werden. Essigsäure hat eine fungizide Wirkung, was sich Nachteilig auf den fermentierten Pollen auswirkt.
  4. Auch frische Wallnussblätter, welche Du zwischen und auf die Waben streust, sollen gegen die Wachsmotte helfen. Die ätherischen Öle wirken gegen die Wachsmotte.
  5. Möglichst keine Mottenkugeln oder ähnliche Gifte verwenden, sie können sich in den Waben ablagern.
  6. Die Waben können ähnlich wie bei der Essigsäure abgeschwefelt werden. Dabei kommt ein Schwefelstreifen in eine Blechdose und wird in der obersten Zarge abgebrannt. Der Schwefeldioxid ist für Insekten hoch giftig. Aber auch Du solltest den Raum zur Abschwefelung wegen giftiger Dämpfe verlassen.  Nachteile beim Abschwefeln ist die mögliche Brandgefahr und das sich schwefelige Säuren bilden. Die können mit ihrem intensiven Geschmack Auswirkungen auf die Honigqualität haben. Das Abschwefeln ist nach 14 Tagen zu wiederholen, da die Eier die Prozedur überlebt haben. Die Waben müssen hier nur kurz gelüftet werden, bevor sie wieder ins Volk kommen. Schwefelsäure verhindert übrigens auch Pollenmilben.
  7. Stelle die Waben auch geschützt vor Mäusen und Ameisen auf.
  8. Lager die Waben luftig, z.B. in einem Wabenturm. Den dabei entstehenden Luftzug mögen die Wachsmotten nicht.
  9. Es sollten keine Honigreste oder Zuckerreste herumliegen, damit keine Ameisen angezogen werden.

 

Eine erfolgreiche Wabenlagerung wünscht Imkerpate.

Imkerpate

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