Bei den Bienenweidepflanzen gibt es gewaltige Unterschiede. In der richtigen Tracht zu stehen, entscheidet darüber ob Du viel oder wenig Honig erntest. Eine gute Tracht wie die Rapstracht sorgt zudem für eine starke Volksentwicklung. In so einer Tracht ist es besonders einfach seine Völker zu vermehren. Allerdings sind ggf. Schwarmverhinderungsmaßnahmen notwendig.

Siehe auch den Artikel: Bienenweidepflanzenkatalog (mit Pdf-Link zum offiziellen Bienenweidekatalog)

gute Bienenweidepflanzen für den Volksaufbau im Frühjahr sind Obstbäume

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Quelle: Das Imkerbuch (Gisela Droege) (rote Einträge sind Ergänzungen oder Abänderungen. Es sind nur die Maximalwerte angegeben.

Rechts findest du eine Bienenweidepflanzen Liste für Obstgehölze. Für die Obstbäume wie Apfel, Kirsche und Birne habe ich leider keine Angaben zur Honigmenge je Hektar gefunden.

Das liegt vor allem daran, dass die Bienenweidepflanzen eigentlich keine Haupttrachtpflanzen sind. Die Obstblüte gilt in der Imkerei als Aufbautracht. Weshalb hier auch oft Bestäubungsprämien gezahlt werden.

Die Bienen haben in der Obstblüte oft noch nicht die volle Stärke, weshalb es hier meist nicht so sehr auf die Honigmenge ankommt. Danach habe ich mir mal erlaubt einen Wert für Apfel zu errechnen, aus Angaben von einem Imker der Apfelplantagen anwandert.

Dennoch kannst Du mit dieser Tabelle sehen, dass Apfel Stachelbeere und Himbeere sehr gute Zuckerwerte haben (der beste Zuckerwert liegt bei 8). Insbesondere die Himbeere ist eine interessante Bienenweidepflanze, die Du gut im Garten pflanzen kannst. Da diese Bienenweide gerne Ableger bildet, kannst Du bald auch die Nachbarn versorgen. Für einen Sortenhonig Himbeere wirst Du aber schon ein Waldstück mit Himbeeren anwandern müssen.

Auch die Schwarze Johannisbeere ist nicht zu verachten. Ihr Zuckerwert dürfte etwa bei 3 ,5 liegen. Der Zuckerwert ergibt sich aus der Nektarmenge mal dem Prozentualen Zuckergehalt. Das geht in der Tabelle mathematisch nicht immer auf, da es ich immer Maximalwerte angegeben habe. Sowohl bei der Nektarmenge, als auch im Zuckergehalt gibt es eine gewisse Schwankungsbreite.


 

Nektar und Zuckerwert von Bienenweidepflanzen. Einflussfaktoren auf den Nektarfluss

Nektar wird aus Blumen-Nektarien abgesondert. Es ist eine Zuckerlösung die bis zu 95 Prozent Wasser enthält. Die Konzentration schwankt dabei zwischen 5 % und 80% Zucker-gehalt.  Etwa 95 Prozent der Trockenmasse im Nektar ist Zucker. Ansonsten enthält sie Aminosäuren (ca. 0,05%), Mineralien (0.02-0.45 %) und kleine Mengen an organischen Säuren, einige Vitamine und Duftstoffe.

Man versucht die Pflanzen nach ihrer Wichtigkeit für die Bienen anhand des Zuckerwertes zu bestimmen. Der Zuckerwert misst die Menge an Zucker (in mg), den eine Blüte innerhalb von 24 h abgibt. Dabei wird nur der reine Zucker gerechnet und das Wasser im Nektar heraus gerechnet. Der Zuckerwert schwankt zwischen 0.0005 bis 8 mg. Die Zuckerzusammensetzung ist bei jeder Pflanze anders. Im Allgemeinen enthält sie aber die Zuckerarten Fruktose(Fruchtzucker) und Glucose(Traubenzucker).

Wieviel Nektar eine Pflanze abgibt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Selbst die besten Bienenweidepflanzen biten bei falschen Bedingungen keine Honigernte. Anbei mal die wichtigsten Faktoren für die Nektarbildung bei Bienenweidepflanzen:

  1. Das Wetter
  2. Temperatur (optimal zwischen 10 und 30 °C)
  3. Wind (starker Wind vermindert die Nektarsekretion)
  4. Uhrzeit (Mittag und früher Nachmittag sind die besten Zeiten)
  5. Bodenbeschaffenheit (Feucht und Nährstoffreich ist von Vorteil)

Wichtig zu wissen: Die Bienen sammeln am liebsten Nektar von Bienenweidepflanzen, welcher einen Zuckeranteil >50 % hat. Nektar mit Zuckeranteilen <5% lassen Bienen normalerweise ganz links liegen.

Das sagt uns das Apfel und Brombeere beim Obst die besten Bienenweidepflanzen sind. Während die Aprikose keine beliebte Bienenweidepflanze aus Sicht der Biene darstellt.


 

die besten Bienenweidepflanzen Bäume

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Eine Bienenweidepflanzen Liste mit Gehölzen.
Quelle: Das Imkerbuch (Gisela Droege) rote Zahlen habe ich selbst recherchiert.

Bäume sind eigentlich die besten Bienenweidepflanzen. Allen voran die Linde. Eine besonders wichtige Herbst-Bienenweidepflanzen sind hier der Efeu und die Schneebeere.

Für die Linde wurde sogar Werte von über 1500 Kg Honig pro Hektar angegeben. Das wurde angeblich in Russland bei den Linden geerntet. Allerdings habe ich den Wert hier auf 1000 kg pro Hektar gesetzt. Das ist ein Wert den ich auch in deutschen Foren bestätigt gefunden habe.

Der Salbei ist eine wichtige Bienenweide im Sommer, er honigt gut in den Monaten Juli und August.

Die Top Bienenweidepflanzen-Bäume sind Linde, Robinie, Salbei, Ahorn und Rosskastanie. Wobei auch die japanische Quitte und die Schneebeere, sowie der Erbsenstrauch nicht zu verachten sind.

Mengen von 1000 Kilogramm Honig pro Hektar finden wir bei keiner anderen Pflanzengattung. Weshalb bei diesen Massentrachten oft auch viele Bienenvölker eng beisammen stehen. Was mal abgesehen von Bienenkrankheiten kein Problem darstellt.

Gerade Linde und Robinie werden gerne angewandert. Die größten Vorkommen dürften hier in Brandenburg sein.

Ein Blick auf den Zuckerwert verrät uns, das die Bienchen sich wohl besonders über Rosskastanie, Weiderich und Jungfernrebe freuen.

Die Massentrachten der landwirtschaftlichen Flächen, haben zu den Bäumen natürlich den Vorteil, dass sie auch großflächiger angelegt sind. Weshalb ein Bienenvolk im Raps auch in einen Entwicklungsrausch kommen kann.

Neben dem Honig bieten die Bäume natürlich auch wichtige Pollentrachten an. Hier sei vor allem die Weide hervorgehoben. Sie ist es welche die erste Bienenwelle versorgt, die im Frühjahr herangezogen wird. Sammeln die Bienen Weidenpollen, dann schlüpft drei Wochen später eine Armee von Arbeitsbienen. Eine sehr interessante Weidenart ist hier die Drachenweide, sie ist eine regelrechte Pollenfabrik.


 

die besten Bienenweidepflanzen bei den Nutzpflanzen

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Quelle: Das Imkerbuch (Gisela Droege) rote Zahlen wurden ergänzt/neu recherchiert.

Der Favorit ist und bleibt hier der Raps. Der wird eigentlich nur noch vom Steinklee übertroffen.

Den Raps und seinen schönen hellen Honig kennen wir. In der Bienenweidepflanzen Liste zu den landwirtschaftlichen Nutzpflanzen rechts, findest du noch andere interessante Pflanzen.

Mir sticht hier der Klee besonders ins Auge. Klee im Allgemeinen und Steinklee im besonderen sind die Pflanzen in dieser Liste die den größten Nektarfluss haben. In der Literatur wird der Nektarfluss mit sehr gut angegeben, was nur wenige Pflanzen erreichen.

Betrachten wir den Zuckergehalt der Pflanzen, dann sehen wir, dass vor allem Hederich und Senf neben Sonnenblume und Raps Werte aufweisen, welche die Bienen freuen dürfte.

Zum Buchweizen habe ich hier leider keine Angabe zur Honigmenge. Allerdings ist Buchweizen durchaus eine Massentracht. Gerade in sehr alten Imkerbüchern wird noch von dieser Tracht geschwärmt. Der Buchweizenhonig ist sehr dunkel, vom Geschmack her aber eher etwas für Liebhaber. Bei den landwirtschaftlichen Nutzpflanzen gibt es viele gute Bienenweidepflanzen.


 

die besten Bienenweidepflanzen bei den Stauden

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Quelle: Das Imkerbuch (Gisela Droege) Rote Einträge wurden durch mich ergänzt.

Wer den Bienen im Garten etwas gutes tun will, der pflanzt einen Drachenkopf. Ein ganzes Feld davon würde 650 Kilo Honig einbringen. (gute Bedingungen vorausgesetzt)

Auch die Stockrose ist als Bienenweidepflanze für den Herbst sehr interessant. Auch der Thymian zählt zu den guten Bienenweidepflanzen im Herbst.

Im Sommer kann die Taubnessel für volle Honigtöpfe sorgen, wenn man denn das Glück hat ein ganzes Feld davon zu haben. Der Wiesenstorchschnabel bringt zwar keine gigantischen Honigmengen, dürfte aber anhand seines Zuckerwertes bei den Bienen dennoch sehr beliebt sein.

Die anderen Stauden dieser Liste sind sicher keine Massentracht, können aber ein gutes Beiwerk für eine Abwechslungsreiche Ernährung der Bienen sein. Insbesondere der Dost, kann aufgrund seines Zuckerwertes ein Leckerbissen für die Bienchen sein.


 

gute Bienenweidepflanzen bei den ein und zweijährigen Gartenpflanzen

Bienenweide-pflanzen Liste, Bienenweidepflanzen gartenHier noch mal eine Kategorie mit ein und zweijährigen Gartenpflanzen.

Auch hier ist wieder der Drachenkopf ganz vorne dabei. Hier aber in der Gartenform.  Sehr gute Bienenweidepflanzen sind hier der Natternkopf und die Ochsenzunge.

Auch der Kohlrabi und die Hundszunge sind nicht zu verachten. Die Sonnenblume gibt nicht ganz so viel Honig her. Aber sie ist dafür eine gute Herbst-Bienenweidepflanze, da sie bis in den September hinein blüht.

Der Borretsch bringt zwar eine Menge Honig, als Massentracht ist er aber ungeeignet. Das Problem beim Borretsch ist, dass er in großen Mengen zuviel Gift enthält. Bei dem Gift handelt es sich um Pyrrolizidinalkaloide. In kleinen Mengen wirken sie aufputschend, aber in großen sind sie giftig. Auch die Bienen sollten davon nicht zu viel sammeln. Zum Glück sind Massentrachten von Borretsch in Deutschland eher unwahrscheinlich. Und kleine Mengen davon sind kein Problem.

Eine der wichtigsten Bienenweidepflanzen im Herbst ist übrigens die Phacelia. Sie gibt Nektar bis Ende September und blüht meist nach vier bis sechs Wochen nach der Aussaat. Sie wird daher auch Bienenfreund genannt.


 

Bienenweidepflanzen kaufen

Wenn wir Bienenweidepflanzen kaufen, dann müssen wir darauf achten, dass wir winterharte Pflanzen kaufen. Der heimische Boden sollte für diese Pflanze geeignet sein. Denn beim falschen Boden, gibt es am Ende vielleicht zu wenig Nektar. Bienenweidepflanzen kaufen kannst Du beim örtlichen Gärtner, im Baumarkt und auch im Internet.

 

Viel Erfolg mit deinen Bienenweidepflanzen wünscht ImkerpateImkerpate


    2 replies to "Bienenweidepflanzen. Kennst Du schon die besten Bienenweidepflanzen? Welche deinen Bienenvölkern einen richtigen Boost geben?"

    • J. Kaufhold

      Sehr geehrter Herr Imkerpate,

      ich habe ein Gartengrundstück in der Elbaue in Sachsen Anhalt.

      Ich möchte zum Weg hin eine Sichtschutzhecke anpflanzen. Hierfür habe ich bisher Faulbaum, Hartriegel und Berberitze vorgesehen.
      Jedoch gefällt mir auch der Bauernjasmin sehr gut. Wie ist hier die ökologische Wertigkeit ? Im Internetz stehen die verschiedensten Angaben.
      Sind Sie sicher das die Pflaumenblüte keinen Netkar enthält ?

      MfG J. kaufhold

      • Imkerpate

        Ehm. Sicher bin ich mir nicht. Auch wenn ich persönlich auch noch nicht von einer Pflaumentracht gehört habe. Ich denke die Vielfalt ist hier Trumpf. Ich weiß nicht wie groß ihre Hecke wird. Aber im Allgemeinen machen die drei Pflanzen die wir im eigenen Garten für die Bienen pflanzen nur einen winzigen Prozentanteil der Tracht aus. Gut… Im Herbst wenn nichts weiter blüht, können wir den Teller der Bienen etwas bereichern.

        Eine wichtige Ausnahme sehe ich hier bei Pollen im Frühjahr. Persönlich finde ich Pollentrachten wie Hasel und Weide im Frühjahr sind die Garanten für eine gute Volksentwicklung. Im Frühjahr gibt es wenige Bienen und Pollen werden massig gebraucht. Weite Flüge sind durch Verklammungsgefahr riskant.

        Die ökologische Wertigkeit ist für mich schwer zu fassen. Es kann auch ökologisch wertig sein, Pflanzen anzubauen, welche für Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen besonderen Nutzen haben. Für die Entwicklung vom Nektar bestimmt auch der Boden und die Sonnenstunden die Ausbeute.

        Zusammengefasst: pflanzen sie das was ihnen gefällt. Bereichert es die Vielfalt wird es nutzen stiften. Achten sie auf Varianten die keine gefüllten Blüten haben, dann stellt sich sicher Insektenbesuch ein.

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