Bienenkönigin Bild

Die Bienenkönigin! Wie der Imker mit Ihr das Volk steuern kann.

Die drei Bienenwesen Bienenkönigin, Drohne und Arbeitsbiene

Das Konzept der Bienen ist ein völlig anderes als es das bei uns ist. Wir kennen in der Familie Vater, Mutter, Tochter und Sohn. Bei den Bienen stellt es sich vollkommen anders dar. Selbst das was wir als Vater oder Sohn bezeichnen, entspricht in Wirklichkeit nicht dem was wir gemeinhin darunter verstehen. Und auch bei der Tochter müssen wir vorsichtig unterscheiden. Den bei den Bienen sind die meisten Töchter unfruchtbar. Die Bienenkönigin ist Teil des Biens oder anders ausgedrückt des Bienenvolkes.  Wenn wir an Bienen denken, sollten wir das Volk eher in seiner Gesamtheit betrachten, es ist ein eigener Organismus. Das macht das Verständnis einfacher. Jedes Bienenwesen hat hier seine Aufgabe.

Aufgabe der Bienenkönigin

Die Bienenkönigin auch Weisel genannt ist um etwa die Hälfte größer als andere Bienen. Sie ist daher recht gut zu erkennen und sie ist die Einzige so große Biene im Volk. Die Größe hat mit ihrer Aufgabe zu tun. Zum einen braucht sie den längeren Hinterleib und bis auf den Zellboden zu kommen beim Eierlegen. Zum Anderen benötigt sie den Platz für die Eier dBienenkönigin mit Arbeitsbienenie sie legt. In ihr müssen ständig neue Eier heranreifen, sonst könnte sie es gar nicht schaffen die 2000 Eier am Tag zu legen. Sie legt dabei ein bis zwei Eier in der Minute. Dabei setzt die Königin täglich etwa ihr eigenes Körpergewicht an Eiern ab. Auf den Menschen übertragen, würde das bedeuten, eine Frau würde den Sommer über Tag für Tag etwa 20 Säuglinge gebären.

Die Bienenkönigin ist daher vor allem ein Reproduktionsorgan.  Auch wenn sie eigentlich nicht regiert. So hat sie doch extreme Auswirkungen auf das Volk. Die Bienenkönigin steuert letztlich die Prozesse im Bienenvolk die mit der Vermehrung zusammenhängen. Das Problem ist, dass letztlich alles mit der Vermehrung zusammen hängt. Diese Steuerung erreicht die Bienenkönigin durch Pheromone.

Aufgabe der Drohnen

DrohneDie Drohnen sind zwar die Väter von den Königinnen und Arbeitsbienen, haben selbst aber eigentlich keinen Vater.  Das ist es was ich meine. Den eigentlich sind es männliche Teil-Kopien der Bienenkönigin. Sie besitzen nur einen Chromosomensatz im Gegensatz zu den Weiblichen Bienen die Zwei besitzen. Ihre ganze Aufgabe ist es die Genetische Vielfalt im Bienenvolk zu erhöhen und die Gene weiterzutragen. Dazu muss man Wissen, dass ein Bienenvolk umso gesünder ist, desto mehr Drohnen die Königin beim Hochzeitsflug begattet haben. Die Spermien lagert die Königin in einer speziellen Samenblase ein. Die Nachkommen der Königin besitzen dann nämlich ein Chromosomenpaar der Königin und eines vom Drohn. Durch die genetische Vielfalt haben Krankheitserreger schlechtere Chancen. Die Drohnen sind mit einer starken Flugmuskulatur ausgestattet, damit sie weite Strecken zu den Begattungssammelplätzen zurück legen können. Drei bis vier Kilometer fliegen sie dabei regelmäßig. Und sie benötigen diese Flugmuskulatur um die Königin im Flug begatten zu können. Ausserdem haben sie besonders gute Augen, damit sie die Königin auch im Flug sehen bzw. finden können. Da sie die ganze Zeit unterwegs sind beteiligen sie sich nicht an anderen Arbeiten. Was sie für die Zeit Ausserhalb der Begattungsflüge nutzlos macht. Die Bienen treiben sie dann auch aus dem Volk, wenn es für sie nichts mehr zu begatten gibt. Während der Besatzungszeit, werden sie jedoch von allen Völkern gut versorgt. Im August beginnt die Drohnenschlacht wo die Drohnen verjagt werden. Das kannst Du am Flugloch genau sehen. Keine einzige Drohne hat hier eine Chance zu entkommen. Es sei den das Volk hat Probleme mit seiner Bienenkönigin, dann wir der Drohn noch eingelassen.

 

Aufgabe der Arbeitsbiene

Die Arbeitsbiene erledigt wie ihr Name schon sagt, alle Arbeit die neben der Vermehrung Arbeitsbieneanfallen. Da sie an der Vermehrung selbst nicht direkt beteiligt sind, sind ihre Fortpflanzungsorgane verkümmert. Die Arbeitsbiene durchläuft einen Prozess von verschiedenen Arbeiten der mit der Arbeit als Sammelbiene endet. Den dieser Job ist der anstrengendste und Gefährlichste. Für jede der Arbeiten entwickeln sich die Organe der Biene entsprechend. So entwickeln sich ihre Futtersaftdrüsen, wenn sie zur Ammenbiene wird und ihre Wachsdrüsen, wenn sie im Wabenbau arbeitet. Wenn not an der Biene ist, kann sie sich jederzeit wieder in einen anderen Beruf hinein entwickeln. Arbeitsbienen leben im Sommer nur wenige Wochen. Über den Winter kann die Arbeitsbiene auch mehrere Monate werden.

Die Honigleistung steuern über die Bienenkönigin

Der Bien versucht ständig die Reproduktionsrate hoch zu halten. Das bedeutet die Bienenkönigin legt permanent Eier und die Bienen ziehen diese groß. Das ist neben dem Überleben der wichtigste Prozess im Bienenvolk. Solange der läuft, werden die gewonnenen Kräfte auch in die Honigproduktion gesteckt. Du kannst verschiedene Einflussfaktoren nutzen um die Honigproduktion des Volkes zu verändern.

* eine alte Königin (mehr als zwei ,drei Jahre) legt nicht mehr so viele Eier. Wodurch auch die  Honigproduktion zurück gefahren wird. Bis es den Bienen zu schlimm wird und sie einfach eine neue Königin ansetzen, welche in der Lage ist die Eier-Norm zu halten. Im besten Fall weiselt das Volk still um (das heißt es teilt sich nicht, sondern tauscht nur die alte Königin durch eine neue Königin aus.) Hierbei geht die Honig-produktion nicht so stark zurück wie beim Teilen. Letztlich kann das immer mal wieder vorkommen den eine Bienenkönigin kann maximal 7 Jahre alt werden. Im Normalfall bis zu fünf Jahre.

Das bedeutet für uns, wir können indem wir auf das Alter der Königin achten die Honigleistung hoch halten. Um zu wissen wie alt die Bienenkönigin ist wird sie oft gezeichnet. Suche die Königin. Man fängt also die Bienenkönigin des Volkes und klebt ihr ein buntes Blättchen auf den Rücken. Manchmal auch mit einer Zahl zum genauen identifizieren der Bienenkönigin. Da wir wissen das Bienenköniginnen meist nicht älter als 5 Jahre werden, gibt es fünf Farben zum zeichnen der Bienenkönigin. Das ist weiß, gelb, rot, grün und blau (vom hellen zum dunklen). Weiß fällt dabei immer auf eine Jahreszahl mit einer 1 oder 6 am Schluss. Normalerweise solltest Du versuchen keine Königinnen zu haben die älter als zwei, maximal drei Jahre sind. Ist es eine gesunde, junge Bienenkönigin, dann wird auch der Honig-Ertrag hoch ausfallen.

* Es ist nicht genügend Platz für die Bienenkönigin um Eier zu legen. Sobald dies passiert, sinkt der Pheromonausstoß der Bienenkönigin. Wodurch auch die Honig-Produktion zurück gefahren wird. Es entsteht Schwarmstimmung, das heißt das Volk möchte sich Teilen. In diesem Zustand wird die Sammelaktivität weitgehend eingeschränkt. Das Volk bereitet sich aufs Schwärmen vor. In der Saison von Mai bis Juni reichen die üblichen zwei Zargen nicht aus. Da müssen es schon drei oder gar vier sein. Das schafft Platz. Wird er den Bienen nicht gegeben setzen sie neue Königinnen an, um zu schwärmen und ein neues Zuhause zu finden.

In unserer Betriebsweise müssen wir dafür sorgen, dass immer genügend Platz für die Bienenkönigin vorhanden ist, um Eier zu legen. Wie wir dies machen, kann auf verschiedene Arten geschehen. Zum einen können wir bei Magazinbeuten die Beute um weitere Zargen aufstocken. Ist schon zu viel Honig im Brutraum eingetragen,dann wäre es mitunter aber auch günstig, Waben mit Brut durch Leerwaben oder Mittelwände auszutauschen. Die Brutwaben können wir in einen Brutableger geben. Bitte bedenke Leerwaben können von der Königin gleich bestiftet (mit Eiern bestückt) werden. Mittelwände müssen die Bienen erst ausbauen.  Das Ausbauen dauert mindestens 1 Tag.  Das heißt es sollten neben Mittelwänden definitiv auch noch Leerwaben zugehängt werden.

* Es gibt nicht genügend Ammenbienen um die Larven zu versorgen. Dann kann die Bienenkönigin auch nicht genügend Eier legen. Sie ist zudem auf die ständige Zufuhr von Weiselfuttersaft/ (Geleé Royal) angewiesen, damit die Eierproduktion nicht stockt. Dieser Effekt hält jedoch oft nicht lange an. Da diese Lücke entweder durch junge Bienen oder alte Bienen geschlossen wird. Problem hierbei, wenn weniger Bienen da sind, kann auch kein Honig gesammelt werden.

Der Effekt ist einfach zu erzeugen, indem wir dem Volk die Brutwaben entnehmen und die Ammenbienen z.B. in einen Ableger abkehren. Da die Ammenbienen den Weg in den Heimatstock nicht kennen, werden sie sich dem neuen Volk anschließen. Durch den Entzug von Bienenmasse, geht jedoch auch die Honigproduktion allgemein zurück. Das man das absichtlich herbeiführen möchte ist selten. ggf. ist es tauglich um bei Völkern am gleichen Standort, die Entwicklung möglichst gleichmäßig zu halten.

* Die Bienenrasse, bzw. das Genetische Material ist sehr ausschlaggebend für die Honigleistung. Bei den Zuchtwerten gibt es jeweils eine Angabe zur Honigleistung. Ein weiterer Effekt ist die Schwarmträgheit der Bienen. Denn wenn Schwarmstimmung einfach zu verhindern ist, dann verhindert man auch damit einhergehende Honig-produktions-einbußen.

Wir können uns das zunutze machen, indem wir auf Bienenrassen setzen, die als Schwarmträge gelten. Auch beim Kauf von einer Bienenkönigin müssen wir auf diesen Zuchtwert achten. Eine häufige Rasse in Deutschland ist die Carnica.

* Wenn gar keine Königin im Volk ist, dann hat das auch Einfluss auf die Honigproduktion. Vorraussetzung damit damit die Honig-Produktion reibungslos läuft, ist das sich Königinnenzellen (auch Weiselzellen genannt) im Bienenvolk befinden. Das heißt eine Bienenkönigin wird gerade heran gezogen. In diesem Fall erhöht sich die Honigleistung mitunter sehr stark, denn die Arbeitsleistung für die Brutpflege kann jetzt für die Sammelaktivitäten eingesetzt werden.

Wir können uns diesen Effekt zu nutze machen, indem wir alte und Königinnen und Königinnen mit schlechten Zuchtwerten rechtzeitig aus dem Bienenvolk nehmen und neue Weiselzellen zuhängen.

Bienenkönigin auf WabeWie erkennt die Königin ob sie Drohnen-Eier oder Arbeiterinnen-Eier legen muss?

Die Drohneneier sind unbefruchtete Eier. Die Königin erkennt es, da Drohnenzellen große Zellen sind, sie sind jedoch genauso angeordnet wie die Arbeiterinnen-zellen. Eine besonders große Zelle ist die Weiselzelle. Diese Zelle hängt aber nach unten und taucht nur vereinzelt auf.

Die Weiselprobe

Da man die zwar große aber mitunter doch flinke Bienenkönigin nicht immer findet, gibt es einen Test. Den kannst du machen um heraus zu finden, ob die Königin im Volk ist oder nicht. Ein Anhaltspunkt für diese Vermutung ist das Fehlen von Eiern und Larven im Volk. Das Volk kann ohne Königin jedoch nicht leben, bzw. überleben.

Bei der Weiselprobe:

1. fegst Du eine helle, „offene“ Brutwabe (mit Stiften bzw. jüngsten Maden) eines Nachbarvolkes ab.

2. Stellst Du diese Brutwabe in die Mitte des zu prüfenden Volkes

3. Nach drei bis vier Tagen kontrollierst Du die Brutwabe. Gibt es angezogene Weiselzellen, dann ist das Volk mit großer Wahrscheinlichkeit weisellos. Wurden keine Weiselzellen gezogen und es befinden sich auch keine weiteren Eier im Brutraum, dann ist ggf. bereits eine junge noch unbegattete Königin im Volk. Ist keine Königin im Volk musst Du dem Volk eine zusetzen oder das Volk mit einem andren vereinen.

Im Fall dessen, das Du Eier findest die immer am Rand kleben, statt am Zellboden, dann gibt es mitunter eine Arbeiterin die zur Königin umfunktioniert wurde. Dann musst Du das Volk in der Nähe des Standes abkehren, damit sich die Bienen bei anderen Völkern wieder einbetteln können. Die „falsche“ Bienenkönigin (auch Drohnenweisel oder Aftermütterchen genannt) wird nicht eingelassen.

Entwicklungsdauer bei der Königin

Ei                       3 Tage   insgesamt    3 TageWeiselzelle

Rundmade   + 5 Tage   insgesamt    8 Tage

Streckmade  + 3 Tage  insgesamt    11 Tage

Puppe            + 4 Tage insgesamt     15 Tage

Schlupf           +1 Tag   insgesamt     16 Tage

Paarung          +5 Tage  insgesamt    21 Tage   5 Tage alt

 

Beginn der Eiablage   frühestens nach 21 Tagen, meist erst nach ca. 26 Tagen. Denn die Paarung zieht sich ca. 5 Tage hin, bis die Samenblase voll ist. Schlechtes Wetter kann hier einen Strich durch die Rechnung machen. Kann die Königin 4 bis fünf Wochen nicht ausfliegen, verliert sie ihre Fruchtbarkeit und kann nur noch Drohneneier legen. Was fehlbrütig genannt wird.

Die Hauptzeit für die Paarung ist der Juni, Juli und der Anfang vom August. Danach ist die Paarung zu ende. Die Paarung findet hoch in der Luft statt. An so genannten Drohnensammelplätzen. Hier fliegt der Drohn Tag für Tag hin um auf eine Königin zu warten. Am Ende ist er nicht der Einzige der die Königin begattet.

Weitere Themen:

Bienenkönigin auf die Belegstelle schicken

Zusetzen einer Bienenkönigin.

Geburt einer Bienenkönigin auf YouTube

 

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