Bienenstock zum Anzapfen. Ein Projekt sorgt für Aufsehen und sammelt viel Geld ein beim Crowdfounding.

Das Projekt Bienenstock zum Anzapfen von zwei Australiern klingt interessant. So interessant, dass sie bereits 8 Millionen US-Doller eingesammelt haben.

Der Traum der Australier ist es, einen Bienenstock mit einem Hahn zu entwerfen, den man nur aufdrehen muss und schon läuft der  frische Honig in den Latte Macchiato oder ins Glas. Das Projekt heißt Flow Hive.  Seit einigen Wochen gibt es nun eine Crowdfunding-Kampagne zum Bienenstock zum anzapfen.

Bienenstock zum anzapfen Konstruktionsidee

Die Konstruktionsidee ist es Kunstwaben einzusetzen, statt gewöhnlicher Waben. Die Waben können mechanisch in der Mitte aufgebrochen werden und der Honig fließt aus der Wabe, über den Hahn direkt ins Glas. Das ist super Showeffekt, den sich sicher so manches Café wünscht zu haben. Die große Nachfrage zeigt zudem, dass hier ein Nerv bei den Menschen getroffen wurde.

Als Imker stellt man sich hier schon die Frage ob es gut ist, den größten Teil der Bienenwohnung aus Plaste zu konstruieren. Immerhin zeigen Studien, dass dies dem Organismus des Biens nicht gut tut. Kunstwaben werden vor allem auch eingesetzt um kleinere Wabenzellen zu erhalten, was die Schlupfgeschwindigkeit erhöht und so die Varroa-bekämpft. Das finde ich noch insofern sinnvoll, dass das eine zeitweise Maßnahme ist, um die Bienen umzutrainieren.

Ich stelle mir auch noch die Frage, wie sicher gestellt wird, das der Honig auch reif ist. Kommt hier Hi-Tech zum Zuge um jede einzelne Wabe mit einem Refraktrometer vorher zu untersuchen? Ich denke schon das viele Dinge lösbar sind, die jetzt noch rund um diese Idee als Problem erscheinen. Insbesondere mit 8 Mio Dollar. Aber an vielen Stellen wirkt es, als wären das keine Imker, da sie viele Imkerliche Probleme vollkommen außer acht lassen. Auch schmerzt die nicht artgerechte Haltung in einem Plastikbau etwas. Aber die Zeit wird es zeigen, was aus diesem Projekt wird.

Überlegungen zur Idee Bienenstock anzapfen

Ganz ehrlich… Auch ich träume manchmal von einem automatisierten Bienenstock und mache mir darüber so meine Gedanken. Wie kann das gehen, welche Materialien sollten verwendet werden? Wie kann Schwarmstimmung gemessen werden und Schwarmverhinderungsmaßnahmen eingeleitet werden. Wie wird eine Varroa-Kontrolle durchgeführt und wie wird die Varroatose bekämpft? Sollte man den Varroa-Skorpion mit das Beutenkonzept mit aufnehmen?

Wie kann eine hochmoderne Beute die Gewinnung von Bienenwachs, Propolis und ggf. sogar Gelee Royale unterstützen, oder andere Bienenprodukte wie Pollen, oder Apilarnil.

Am Ende denke ich, dass das Absaugen oder Ernten des Honigs noch das kleinste Problem ist. Dennoch ist es ein spannendes Projekt, das mir als Imker eine Menge Spaß bereitet darüber nach zu denken, wie es gehen könnte. Vielleicht hast Du ja auch Ideen dazu, dann poste doch eine Kommentar zum Artikel. Dann können wir bald gemeinsam eine Deutsche Variante des FlowHive entwerfen, die artgerechter ist und Imkerliche Aspekte berücksichtigt.

Viel Spaß beim grübeln über den Bienenstock zum anzapfen wünscht ImkerpateImkerpate

 

1 Comment

  • Angela

    Reply Reply Dezember 11, 2016

    Ich hab 2 Sätze Flow Frames dieses Jahr ausprobiert. Es funktioniert einwandfrei!!! Wie die Andersons auch immer wieder betonen, betrifft das Flow Hive Konzept NUR die Honigernte. Alles andere bleibt gleich. Ich tausche nur den Honigraum gegen einen Flow Super aus, die Bruträume bleiben ganz normal. Ebenso Schwarmkontrolle und Milbenkonzept. Der Flow Super kommt nach der letzten Ernte runter, wie jeder andere Honigraum auch. Das größte Problem das ich hatte war das Gewicht des Honigraums, wenn ich ihn zwecks Volksdurchsicht runterheben musste. Ein herkömmlicher HR ist auch nicht leichter, wenn ich keine halbhohen verwende. Ich grüble gerade an einer Art Klappkonstruktion…
    Ich hab noch zwei komplette 7er Sätze inkl. Holzkasten gekauft und freue ich mich wie Bolle aufs nächste Jahr ^^

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