Weiselzellen im September, Weiselzelle im September

Weiselzellen im September. Hilfe eine Volk hat Weiselzellen im September.

Anbei die Fortsetzung zu dem Thema drohnenbrütig trotz Bienenkönigin. Als ich das Volk für eine Varroabehandlung mit Thymovar geöffnet habe, nutzte ich die Gelegenheit das Bienenvolk zu inspizieren. Die Bienenkönigin hatte  wo es möglich war fleißig Brut angelegt. Die Weiselzelle die das letzte mal noch offen war, ist inzwischen verdeckelt und ich habe noch eine verdeckelte Weiselzelle gefunden.

Weiselzellen im September. Was bedeutet eine Weiselzelle im September?Weiselzelle

Nun bin ich auch mal im Netz und in den Büchern auf die Suche gegangen, was es bedeutet, wenn ein Bienenvolk im September noch Weiselzellen ansetzt. Normalerweise geschieht das ja nicht mehr, da es normalerweise auch keine Drohnen mehr gibt. Die Drohnenschlacht ist bereits vorbei, das Volk lässt die Drohnen aber noch ein, was zeigt, dass die Begattung noch nicht abgeschlossen ist.

Ich hatte auch einen Hinweis von einem Leser (Imkerei Melissai) bekommen, den ich hier gerne noch mal wieder geben möchte. Sein Hinweis war, dass die Weisel ggf. keine befruchteten Eier mehr hat, da sie zu alt ist, bzw. das der Samenleiter ggf. verstopft ist. Die Königin glaubt also, dass sie befruchtete Eier legt, es werden aber Drohnen. (danke für den Hinweis)

Die Literatur ist hier nicht sehr ergiebig, allerdings gibt es einen Hinweis in der Wochenendimker. Karl Weiß unterscheidet hier zwischen der Schwarmzelle am unteren Rand der Wabe und der Umweisellungszelle auf der Mitte der Wabe. (Siehe auch Beitrag Weiselzelle: Was uns die Lage sagt)

Die Internetforen verweisen hier, wie auch die Imkerei Melissai, auf einen Umweiselungswunsch des Bienenvolkes.

aktuelle Entwicklung des Bienenvolkes mit der Weiselzelle im September

Weiselzelle im September, Weiselzellen im SeptemberDie Königin legt scheinbar Eier um ihr Leben zu retten. Jedenfalls ist das Brutnest beeindruckend groß für
die Jahreszeit. Die neu verdeckelten Zellen entwickeln sich inzwischen auch zu Arbeiterinnenbrut und nicht mehr zu Drohnenbrut. Ggf. ist der Samenleiter am Anfang tatsächlich verstopft gewesen und ist jetzt wieder frei.

Die Arbeitsbienen scheint das nicht so recht zu überzeugen. Denn die Weiselzellen und die Drohnen sind noch immer im Volk. Das die Königin zu alt ist, kann ich ausschließen, da sie ja erst im Juli/August geboren wurde. Zufrieden scheinen die Mädels  dennoch nicht zu sein.

Auch einen Hungerschwarm oder Notschwarm würde ich ausschließen, denn das Volk ist bereits mit Winterfutter eingefüttert worden und die Waben sind knacke voll. Auch Bienenkrankheiten sind nicht ersichtlich. Zumal in diesem Fall keine neue Königin nachgezogen wird.

Aus meiner Sicht, also aus Sicht des Imkers, erscheint mir die Königin äußerst produktiv und vital zu sein. Zumindest wenn man von den ersten Waben absieht, die Drohnen produziert haben. Inzwischen würde ich  das Volk nicht mehr als drohnenbrütig spezifizieren. Es erscheint mir eher seltsam.

Ein etwas irriger Gedanke der mir durch den Kopf geht…Die früheren Bienenrassen der Heideimker wurden ja darauf gezüchtet spät im Jahr ihren Höhepunkt und ihre Vermehrung zu erreichen. Ist das eine genetische Variante die da durchschlägt und eine Vermehrung im September vorsieht.

Die Lage und Anzahl der Weiselzellen sprechen dagegen. Am Ende ist und bleibt es der Wunsch des Volkes die Bienenkönigin auszutauschen. Die Frage ist nur, kann das Bienenvolk den Hebel nur nicht wieder zurück legen auf alles ist in Ordnung, nachdem die Königin die Kurve gekriegt hat. Oder hat die Königin doch noch ein Manko, was ich als Imker einfach nicht sehe.

Königin austauschen oder Weiselzellen brechen

dunkle Biene mit BienenköniginNun stehe ich vor einer der tollen Entscheidungen die man gar nicht mag. Weiselzellen brechen oder den Dingen ihren Lauf lassen. Ich muss zugeben, dass ich in diesem Fall einfach keine Erfahrung habe. Meine Vermutung ist, dass ein sehr erfahrener Imker die Königin einfach austauscht und die Weiselzellen bricht.

Wobei mir diese Option noch bleibt. Ich denke ich kann das Volk auch im Oktober noch vereinigen. Denn ich habe einen Vorteil, dass Volk hat keine Afterweisel, die man nicht finden oder erkennen kann. Ich kann die Bienenkönigin finden und das Volk vereinigen. Ich könnte aber auch die Königin tauschen (so ich eine hätte).

Ziehen die Bienen ihren Plan durch, besteht immerhin das Risiko, dass auch die neue Königin nicht richtig begattet wird. Dann wäre das Volk am Ende ganz weisellos. Allerdings minimieren die Bienen das ggf., denn bei einer stillen Umweiselung kommt es vor, dass zeitweise zwei Königinnen im Bienenstock sind.

Alternativ könnte ich die Weiselzellen brechen, denn offensichtlich ist die neue Weisel ja doch nicht so übel wie es anfangs aussah. Sollte sie dennoch ein Problem haben, was ich nicht sehe, die Bienen aber schon, kann das auch der Anfang vom Ende des Volkes sein.

Ich halte es im Moment eher mit folgender Sichtweise. Eher müssen die Bienen die Fehler des Imkers korrigieren, als der Imker die Fehler der Bienen. Was soviel heißt wie, die Bienen wissen schon was sie tun. hoffe ich…. 😉

Also sehe ich zu und lerne von meinen Bienen.


Ähnlicher Beitrag: drohnenbrütig trotz Königin
imkerpate_sehr_klein

 

 

 

 

 

4 Comments

  • Melissai

    Reply Reply September 6, 2015

    Wie alt ist denn jetzt die Weiselzelle bzw wie lang schon verdeckelt ? Möglicherweise ist gar keine lebensfähige Jungkönigin drin.

    • Imkerpate

      Reply Reply September 8, 2015

      Sie ist erst ein paar Tage verdeckelt. Als ich vor einer Woche reingesehen hatte war sie noch offen. Eine Woche Später zu. Und dann habe ich noch die andere Weiselzelle entdeckt.

      • Schlossimker

        Reply Reply August 30, 2019

        Hallo, etwas spät weil ich erst angefangen hab. Was ist den nun daraus geworden? Ein interessantes Thema. Aber um was daraus zu lernen wäre das Ergebnis wertvoll.

        Schlossimker

        • Imkerpate

          Reply Reply März 13, 2020

          Dem Volk ging es im Folgejahr prächtig. Es hat sich überdurchschnittlich entwickelt.
          Die Natur kann manchmal recht verwunderlich sein.

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