Arbeitsbiene, Biene, Honigbiene Aussehen

Carnica. Eigenschaften der wichtigsten deutschen Bienenrasse

In Europa ist die westliche Honigbiene Apis mellifera verbietet. In Deutschland und Österreich treffen wir hauptsächlich auf die CarnicaRasse (Apis mellifera carnica). In den vergangenen Jahrzehnten wurde diese Rasse durch Zucht und Selektion zu einer sanftmütigen und fleißigen Biene. Man nennt sie auch Kärtner-Biene. Sie ist eine der wichtigsten Rassen der Bienenzucht.

Aussehen der Carnica

Die Carnica hat eine graue bis leicht bräunliche Behaarung. Ansonsten ist sie wie die meisten Bienen mit dunklen Ringen ausgestattet.  Bei älteren Bienen ist das Haarkleid abgewetzt wodurch sie dann etwas dunkler aussehen.

Carnica Biene

Ursprüngliche Herkunft der Carnica

Sie gehört zur Balkan-Rassengruppe und ist hier die nördlichste Vertreterin. Gezüchtet wurde sie anfänglich im südlichen Alpenraum. Nach dem zweiten Weltkrieg trat sie ihren Siegeszug an und verbreitete sich im deutschsprachigen Raum. Damit verdrängte sie die dort beheimatete dunkle Biene. Heike Aumeier hat in einem Forum mal schön beschrieben, was das bedeutet. Die Carnica ist eine Gebirgsbiene.

Im Gebirge muss das Volk zum Überleben im Frühjahr schnell da sein, beim Blühen der Wiesen u. Alpenrosen und so weiter. Dann muss es sich schnell vermehren, ist doch klar, nachher gibt es nichts mehr. Das bedeutet das Carnica Volk muss sich schnell teilen (Schwarmtrieb)um noch von dem Kuchen was ab zu bekommen, denn sonst verhungert es. Zudem lagert sie den Honig schnell Brutnestnah ab, um beim frühen Winter ihren Wintersitz vorzubereiten. Die Carnica reagiert sehr schnell auf schlechtes Wetter und hört mit dem legen selbst im Frühsommer auf.

Ein Stück weit wirken diese Eigenschaften der Carnica immer noch nach, auch wenn sie hier und da bereits heraus gezüchtet sind.

Schwarmtrieb der Carnica

Der Schwarmtrieb der Carnica im Allgemeinen ist eher Mittelmäßig. Bei gutem Zuchtmaterial vom Imker ist der Schwarmtrieb recht gering. Es gibt also innerhalb der Rasse Schwarmlustige Abstammungen und Schwarmträge Volksstämme. Einer der Gründe liegt wohl darin, dass der Hobbyimker gerne auch über Schwärme vermehrt, wodurch die Schwarmlust zum Teil wieder angezüchtet wird. Zum anderen liegt es an ihrem Ursprung als Gebirgsbiene.

Honigleistung der Carnica

Die Honigleistung der Carnica ist hoch. Was damit zusammenhängt das sie größere Völker bildet. Durch diese Fähigkeit verdrängte sie die einheimische dunkle Biene in Deutschland. Die Honigleistung der Buckfast gilt aber als höher, weshalb diese bei den Berufsimkern inzwischen die Oberhand gewonnen hat. Der große Einflussfaktor hier ist die Schwarmneigung der Carnica. Da sie bei Schwarmstimmung das Arbeiten und Sammeln weitgehend einstellt.

Sonstige Eigenschaften der Carnica

Die Carnica reagiert auf Trachtlücken, indem sie sofort weniger Eier legt. Weil die Pflegebienen dann mangels Nachwuchs unterbeschäftigt sind, kann es zu Schwarmstimmung kommen.

Die Carnica gilt als eine der friedlichsten Bienenrassen. Was auch einer der Gründe für ihren Siegeszug im deutschsprachigen Raum war.

Die Carnica wird oft mit Deutsch Normalmaß-Waben geimkert. Ihr Brutnest ist nicht so groß wie das der Buckfast-Biene.

Überwinterungsfähigkeit der Carnica

Die Carnica ist wie alle Bienen ihrer Art darauf getrimmt Vorräte für den Winter anzulegen. Da sie ursprünglich aus dem Balkangebiet kommt und eine Gebirgsbiene ist, ist sie hier sehr gut, wenn auch nicht die Spitzenreiterin. Da sie jedoch sehr anpassungsfähig ist und Bereits viel Selektion und Zucht stattgefunden hat, brauchen wir uns hier keine Sorgen bei der Überwinterung zu machen. In die Überwinterung spielen jedoch viele Aspekte rein. Wie der Beginn und das Ende der Brutfreien Zeit. Anzahl der Bienen die Überwintern. Und einiges Mehr. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass man auch bei der Carnica regionale Eigenschaften berücksichtigen muss. So sind Carnicas aus der eigenen Region an die dortigen Witterungsbedingungen besser angepasst, als Carnicas aus dem Balkan.

Geschichte der Carnica

Aus Veröffentlichungen des Kärntner Carnica-Züchters Hans Peschetz (Autor von Der Weg zur besten Honigbieneund Vom Anfänger zum Meister: Das Carnica Buch) geht hervor, dass es in Kärnten ein „Bienen-Rassen-Misch-Masch“ gab und erst 1929 die Carnica (Stamm Glockner) vom Fuße des Großglockners in Kärnten gab. In Kärnten gibt es ca. 20 anerkannte Carnica-Züchter (laut 2014er Zuchtbericht des Landesverbandes).  Das Gebiet er Carnica grenzt an das Gebiet der Apis mellifera ligustica. Da die Begattung bei den Bienen jedoch nicht so genau gesteuert werden kann, sind auch Einflüsse dieser Art enthalten. Sie ist eine der ersten Rassen mit der konsequente Bienenzucht betrieben wurde.

Wie kann man die Reinrassigkeit der Carnica feststellen

Es gibt hierfür spezielle Prüfer in den Zucht-vereinen. Genau genommen gehen viele heute jedoch davon aus, dass sich auch die Carnica weitgehend mit anderen Bienen vermischt hat. Was kaum ausbleibt, da die Wahl der Drohnen nicht so einfach festgelegt werden kann. Zwar gibt es heutzutage auch künstliche Befruchtung. Aber auch in die bestehenden Carnica-Stämme haben sich bereits Gene anderer Rassen eingeschlichen. So kann man manchmal auch bei vermeintlichen Carnica-Bienen oft die rötlich-bräunlichen Ringe sehen die eigentlich zu anderen Rassen gehören.

Carnica und der Berufsimker

Diese Rasse eignet sich für Berufsimker insbesondere durch die großen Honigerträge. Da ihr Schwarmtrieb jedoch höher ist, als bei anderen Rassen, gibt es gerade bei den Berufsimkern einige die eher mit schwarmträgeren Rassen arbeiten. Oder sich um die Zucht eines sehr Schwarmträgen Stammes bemühen. Vorteilhaft ist neben der Honigleistung natürlich die hohe Friedfertigkeit der Biene.

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