Bienenlarven. Zuchtstoff und Spiegel der Bienen-gesundheit und beliebtes Futter/Köder für Kleintierzüchter und Angler.

Bei Bienenlarven bzw. Bienenmaden gibt es zwei Begrifflichkeiten, welche ich hier kurz unterscheiden möchte. Ich werde aber auf beide kurz eingehen. Zum einen handelt es sich bei Bienenlarven natürlich um die Larven der Bienen. Das heißt es sind Maden, welche in den Bienenwaben im Bienenstock wachsen. Der Begriff Bienenmade /Bienenlarve wird aber auch noch verwendet, für die Wachsmottenlarve. Du kannst diese Bienenmaden als Angelköder im Angler-bzw. Zoogeschäft kaufen.

Wie sehen Bienenlarven aus?

Pollen als Bienenfutter

Wabe mit Pollen und Bienenlarven

Im Bild rechts siehst Du Zellen mit Pollen (links oben) und Wabenzellen mit Bienenlarven rechts unten. Es sind recht junge Bienenlarven, denn sie liegen noch in der Zelle.

Wenn sich die Bienenlarve zur Biene entwickelt, dann wird sie zur Streckmade und stellt sich in der Zelle auf. Der Kopf zeigt dabei nach oben. Sie benötigt ihre Mundwerkzeuge um den Zelldeckel zu öffnen, denn zum Verpuppen, wird die Zelle mit einem Wachsdeckel von Ammenbienen verschlossen.

Die Fütterung der Bienenlarven erfolgt durch die Ammenbienen. Sie geben den Bienenlarven in den ersten Tagen Gelée Royale. Nur die Königinnenlarve bekommt Gelée Royale in der gesamten Larvenzeit. Danach besteht die Nahrung der Bienenlarven aus einem Pollen-Nektar-Brei.

 

Varroa-Milbe, Varroa destruktor, Bienenlarve

Bienenlarve mit Varroa-Destruktor (Quelle: USDA -ARS)

Als Streckmade sehen die Bienen erst weiß aus, später werden sie langsam dunkel. Die Färbung beginnt vom Kopf her mit den Augen.. Solange sie hell sind, ist der Chitinpanzer nicht ausgehärtet und die Bienenlarven sind weich.

Die Bienenlarven Stadien der Entwicklung

Die Bienenlarven entwickeln sich vom Ei, zur Made, dann zur Streckmade, verpuppen sich und schlüpfen als fertige Biene. Danach durchläuft die Arbeitsbiene verschiedene Stadien. Je nach Arbeit entwickelt sich bei der Arbeitsbiene das dafür notwenige Organ.

Entwicklung Varroa vs Entwicklung Biene

 

Anbei mal ein Bild zur Entwicklung der Bienenlarven im Vergleich zur Varroamilbe. Die Entwicklung bei Drohnen dauert länger eine Bienenkönigin benötigt für ihre Entwicklung nur 16 Tage bis zum Schlupf.

Die Stadien der Bienenlarven Entwicklung gibt es auch bei der Wachsmotte. Allerdings geschieht dies dann nicht in der Wabenzelle. Die Wachsmottenlarven bewegen sich über die Wabe und ernähren sich von den Resten, der Bienenbrut. Die Wachsmottenlarven Nahrung sind dabei die Häute der Bienenlarven, welche beim Häuten/Verpuppen in der Zelle zurück bleiben.Bienenlarven schlüpfen nach 21 Tagen. Die Königin schlüpft nach 16 Tagen und die Drohnen-Bienenlarven schlüpfen nach 24 Tagen.

Da Bienenlarven welche sich zur Bienenkönigin entwickeln am Anfang genau gleich sind mit Bienenlarven einer Arbeitsbiene, kann man durch Umlarven aus einer Arbeitsbiene eine Köngin machen.

Die Larven der Wachsmotte oder Bienenmaden schlüpfen wenn die Bedingungen stimmen. Sie haben keine feste Zeit, da die Entwicklungszeit von der Temperatur und dem Nahrungsangebot abhängt. Vorm schlüpfen verpuppen sich die Bienenmaden jedoch, weshalb es dann nicht mehr so lange dauern kann.

Bienenlarven umlarven um eine Bienenkönigin zu erhalten

Beim Bienenlarven umlarven wird aus einer Brutwabe eine möglichst junge Arbeiterinnenmade genommen. Am besten eine Bienenlarve, welche gerade ins Larvenstadium eingetreten ist. Jetzt wird sie mit einem Umlarvlöffel, Federkiel oder Strohhalm entnommen und in eine größere Weiselzelle umgebettet. Damit die Bienen aus dieser Bienenlarve eine Königin ziehen ist dies besonders wichtig.

Das Umlarven hat aber nur Erfolg, wenn das Bienenvolk auch eine neue Weisel haben möchte. Dazu hängst Du diese Zelle(n) in ein Volk ohne Bienenkönigin, aber mit vielen Ammenbienen (Startervolk). Die Bienen im Startervolk sollten wissen, dass sie keine Königin haben, was Du am heulen der Bienen hören kannst. Im Grunde tritt diese Weiselunruhe nach etwa zwei Stunden ein. Hängst Du die umgeweiselten Zellen zu früh zu, dann werden sie mitunter einfach ausgefressen.

Bienenlarven essen bzw. Bienenmaden essen

Die EU-Fördert den Verzehr von Insekten, da es eine sehr Proteinreiche Nahrung ist, die Umweltschonend gewonnen werden kann. Es gibt in Europa verschiedene Restaurants die Bienenlarven in die Speisekarte mit aufgenommen haben. Siehe den Artikel Bienenlarven essen. Bienenlarven werden vor allem in Japan gerne gegessen. Bienenlarven stehen daher schon lange auf der Speisekarte in Japan. Das Bienenlarven Rezept ist oft recht einfach, sie werden einfach in Öl frittiert.

Noch besser als die Bienenlarven schmecken die Bienenmaden (Wachsmottenlarven) sie sind besonders fett und eiweißreich. Beiz  Züchtern von Amphibien wird extra darauf hingewiesen, dass es sich um Kraftfutter handelt. Auch beim Angeln haben daher Bienenmaden noch mehr Erfolg als die Bienenlarven.

Mit Bienenlarven angeln, bzw. mit Bienenmaden angeln

Da ich selbst leidenschaftlicher Angler bin, habe ich es ausprobiert. Sowohl mit Bienenlarven, als auch mit Bienenmaden (Wachsmottenlarven). Mein eindeutiger Favorit ist die Bienenmade. Sie hält gut am Hacken und ist Bewegungsfreudig. Sie eignet sich daher besonders für Raubfische wie die Forelle. Für die Forelle muss sich das Futter einfach bewegen und dass tut die Bienenmade. Bienenlarven bewegen sich nicht, auch ist die äußere Haut kaum stabil genug, damit sie am Hacken halten.

Du kannst sie gut zum Anfüttern benutzen, oder beim Angeln auf Karpfen und andere Friedfische. Der Vorteil der Bienenlarven beim Angeln, ist einfach, dass du davon reichlich hast. Tote Bienenlarven zappeln halt nicht an der Angel.

Möchtest Du Bienenlarven kaufen, dann rate ich dir vorher bei einem Imker vor Ort nachzufragen. Da der Imker die Drohnenwaben ausschneidet, hat er in den Monaten Mai bis Juli oft ohnehin Bienenlarven die er nicht braucht. Er wird sie dir gerne überlassen. Natürlich kannst du auch Bienenlarven kaufen, vom Imker. Er wird sich darüber bestimmt freuen. Höchstwahrscheinlich bekommst Du sie aber sogar kostenlos. Du solltest die Bienenlarven bestellen, wenn Du sie zum angeln verwenden möchtest, damit der Imker die Larven rechtzeitig entnehmen kann.

Wenn du Bienenmaden selber ziehen möchtest, kannst Du auch zum Imker gehen. Dort holst Du dir eine alte Wabe. Stelle sie daheim dunkel aber zugänglich auf. Die Wachsmotte wird sich bald einfinden und Eier darauf legen. Später musst Du dich nur um die Fütterung der Bienenmaden kümmern. Als Nahrung kannst du einen Brei aus Weizenkleie und Honig anrühren. Siehe Artikel Wachmotten selber ziehen.

Was fressen Bienenlarven bzw. Bienenmaden (Nahrung der Bienenlarven)

Bienenlarven fressen am Anfang Gelée Royale, später eine Mischung aus Pollen und Nektar. Die Bienenmaden (Wachsmottenlarven) fressen eine die Hautreste der Bienenlarven vom Häuten. Weshalb die Waben dunkel sein müssen. Daran erkennt man die Häutungsreste. Um die Bienenmaden schnell groß zu bekommen, kannst du sie mit Futterbrei füttern. Mische dazu einfach Weizenkleie und etwas Honig.

Die Nahrung der Bienenlarven besteht so aus Eiweißen und Kohlenhydraten. Gerade bei den Bienenmaden ist die Nahrung entscheidend für die Entwicklungsgeschwindigkeit (Neben der Wärme, Unter 10°C entwickeln sie sich nicht mehr).

Bienenlarven lagern bzw. Bienenmaden lagern

Tote Bienenlarven zum essen oder verfüttern, solltest Du am besten im Gefrierfach lagern. Die Bienenmaden zum Angeln kannst Du im Kühlschrank lagern. Bei unter 10 ° C entwickeln sie sich nicht mehr. Sie benötigen dann auch kein Futter.

Wenn du lebende Bienenlarven lagern möchtest, bzw. transportieren möchtest, dann solltest Du nicht die Larve sondern Brutwaben mit Eiern nehmen.

Bieneneier überleben bei einem Alter von 1 1/2 Tage in der Regel 24 Std. ausserhalb eines Bienenvolkes. Nach 2 Tagen musst Du mit 60 % Verlust rechnen und nach 3 Tagen mit 80 % Verlust.

Bei Zuchtstoff reichen aber auch 20 % „Ausbeute“. Idealerweise kann man solche Wabenstücke mit Eilversand senden, wenn man sie bei einem Züchter oder Kollegen bestellt.

Der Imker nimmt eine Wabe mit Eiern und schneidet ein Stück aus, packt es in Seidenpapier, normales Papier würde nämlich Feuchtigkeit saugen. Danach kommt es  in eine größere Schachtel, die mit Styroporflocken aufgefüllt ist.
Das Wagestück muss dann in ein entweiseltes Volk, ohne junge Brut, das als Aufzuchtsvolk dient.

Du kannst aber auch Waben mit Bienenlarven lagern, wenn auch nicht allzu lange. Die perfekte Temperatur wäre 35 °C, wie im Bienenstock.

Bienenlarven als Zuchtstoff benutzen

Zuchträhmchen, ZuchtrahmenDie Bienenlarven der Arbeiterinnen, können unter Imkern auch als Zuchtstoff ausgetauscht werden. Imker werden die Bienenlarven umweiseln um daraus dann neue Bienenköniginnen zu ziehen. Bienenlarven -Zuchtstoff ist günstiger als fertige Weiseln zu kaufen, insbesondere kannst Du so wesentlich mehr Königinnen aus den Bienenlarven ziehen.

Wenn wir die Bienenlarven als Zuchtstoff benutzen, dann sollten sie möglichst bald in ein weiselloses Volk. Königinnen erhalten wir  natürlich nur, wenn wir die Bienenlarven umlarven. Am besten in einen Zuchtrahmen, welcher einem Volk mit vielen jungen Ammenbienen zugehängt wird.

Bienenlarven zum Füttern verwenden

Bienenlarven können gut zum Füttern verwendet werden, insbesondere das in den Bienendrohnen enthaltene Apilarnil wurde umfangreich auf seine Wirkung auf Geflügel untersucht. Immer wieder stellten Geflügelzüchter fest, dass sich die Küken besser und schneller mit Bienenlarven entwickelt haben. Die Studien zeigen jedoch vor allem eine unterschiedliche Entwicklung auf. Die Tiere werden davon nicht größer oder fetter, oder haben mehr Muskeln.

Sowohl tote Bienenlarven, als auch Bienenmaden(Wachsmottenlarven) eignen sich gut zum Füttern von Geflügel und den meisten Amphibien.

Viel Erfolg mit Bienenlarven und Bienenmaden wünscht ImkerpateImkerpate

Leave A Response

* Denotes Required Field