Apilarnil

Apilarnil. Das männliche Gelée Royale. Gewinnung und Wirkung.

Als ich gerade einige Recherchen zum Bienenbrot angestellt habe, bin ich über das Produkt Apilarnil gestolpert. Neugieriggeworden klickte ich darauf. Als ich sah was für ein weiteres tolles Bienenprodukt es ist, begann ich zu recherchieren. Im folgenden habe ich für Dich meine Erkenntnisse der Recherche zusammengestellt.

Ich denke es geht wohl auch anderen so. Denn trotz seiner tollen Eigenschaften, ist es ein sehr unbekanntes Produkt. Und derzeit werden die Drohnenlarven, als Quelle dieses Produktes oft unachtsam entsorgt.

ApilarnilWas ist Apilarnil und woraus besteht Apilarnil

Es ist das männliche Gegenstück zu Gelée Royale. Es ist ein Futtersaft der angereichert ist mit männlichen Hormonen, welche Bienen den Larven füttern, welche mal Drohnen werden sollen.  Es besteht zu zwei Dritteln aus Wasser (65-75%). Der Rest besteht aus Eiweißen (Proteine), Kohlenhydraten und Fetten (Lipide). Es enthält 19 verschiedene Aminosäuren. Ansonsten finden sich darin jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Da hierbei der gesamte Zellinhalt verwendet wird, enthält es auch Bestandteile von Bienenbrot, HonigGelee Royal, Propolis und Bienenwachs. Wodurch auch die positiven Wirkungen und Inhaltsstoffe davon enthalten sind.

Apilarnil ähnelt dem Gelée Royale, was die Arbeitsbienen der Larve geben, damit sich eine Bienenkönigin entwickelt. Es enthält jedoch einen anderen, nämlich männlichen Hormoncocktail.

Anbei mal eine Liste der Inhaltsstoffe:

  •  Wasser (ca.70 %)
  • Eiweiße
  • Kohlenhydrate
  • Fette
  • Aminosäuren
  • Vitamine (A, E, B1, B2, B6)
  • Mineralstoffe (Calcium, Phosphor, Sodium, Potassium und Magnesium)

Wie wir Apilarnil gewinnen können

Bei der Gewinnung von Apilarnil wird der gesamte Inhalt der Drohnenzellen verwendet. Dabei werden drei bis sieben Tage alte Larvenzellen verwendet. Im Grunde könnte man hier auch einfach die Drohnenlarven essen.

Bei der Gewinnung werden die Drohnenwaben einfach ausgesaugt oder ausgepresst. Man mag mit den Drohnen Mitleid haben, aber sie werden in der modernen Bienenhaltung oft ohnehin dem Bienenvolk entnommen. Die Entnahme der Drohnenlarven gehört zu den Maßnahmen der Varroabehandlung. Indem man sie zur Apilarnil Gewinnung verwendet, würden die Larven einem sinnvolleren Zweck zugeführt.

Hat man die Waben ausgepresst bzw. ausgesaugt, wird die Masse homogenisiert (umgerührt, gemixt) und gefiltert.

Wo wird Apilarnil angewendet

Eines vielleicht vorweg, medizinische Produkte sind Ärzten und Apotheken vorbehalten. Als Imker ist eine Bewerbung dieser Eigenschaften daher nicht zulässig. Wobei jedoch bei allen medizinischen Produkten die Werbung genau überwacht wird.

Dennoch kann möchte ich hier die Anwendungsgebiete aufführen. Die Angaben sind ohne Gewähr. Immerhin bin ich kein Mediziner.

Anbei eine kleine Aufstellung:

  • Ganz Allgemein wird es zur Stärkung verwendet in der Tierhaltung auch als Kraftfutter
  • aufgrund der guten Verlautbarkeit geeignet als Ernährung für Kranke und geschwächte Menschen
  • Gegen Erschöpfungszustände
  • bei Gicht
  • bei Diabetes
  • Bei Potenzstörungen
  • gegen Fettleibigkeit
  • gegen Altersdepressionen
  • zur Stabilisierung des neuro-veetativen Systems
  • bei Funktionsstörungen des endokrinen Systems
  • zur Behandlung vom Prämenstruellen Syndrom
  • bei Wechseljahresbeschwerden

Wie wurde Apilarnil entdeckt

Entdeckt wurde es vom rumänischen Imker Nicolae Iliesiu. Die Entdeckung war recht zufällig. Denn sein Nachbar berichtete ihm, dass seine Entenbrut sich auffällig schnell entwickelte. Und sie stellten fest, dass dies im Zusammenhang stand mit der verfütterten Drohnenbrut. Denn schon damals war es üblich die Drohnenwaben den Kücken zum Auspicken zu geben.

Darauf hin wurde das Experiment wiederholt. Dabei stellte Iliesiu fest, dass sich die Küken, die Drohnenlarven bekamen, schneller und wuchsen und vitaler waren, als die Vergleichsgruppe.

Im Anschluss wurde er vom rumänischen Imkerverband unterstützt, sowie von Ärzten, Biochemikern und Apothekern.

Ursprünglich sollte es insbesondere zur Behandlung von Männerkrankheiten (Prosta­taleiden, Erektionsprobleme, Impotenz, Zeugungsunfähigkeit aufgrund zu geringer Spermienzahl) eingesetzt werden. Nebenbei wurde dabei entdeckt das die Varroa sich insbesondere in der Drohnenbrut aufhält. Was dazu führte, dass das Drohnen schneiden heute zu den Imkerlichen Methoden gehört.

Übrigens geht der Name zurück auf „API”: lat. apis = Biene, und „LAR”: rum. larva = Larve. „Apilarnil” bedeutet also „die Bie­nenlarven des Nicolae Iliesu”.

Lagerung von Apilarnil

Aufgrund des hohen Anteils an Wasser, muss das Produkt unbedingt gekühlt gelagert werden. Besser noch es wird bei -18 °C eingefroren. Möchte man die enthaltenen Vitamine bewahren, so muss es auch lichtgeschützt gelagert werden.

Rezepte mit Apilarnil

Es gibt Rezepte welche Apilarnil mit anderen Bienenprodukten mischen. Um es zu konservieren lohnt es sich es mit Honig zu vermischen. Dabei sollte der Wassergehalt nicht über 18 Prozent gelangen. Das heißt es sind nur kleine Mengen dem Honig beizumischen.

Es kann auch gut mit Bienenbrot, Pollen oder Nüssen gemischt werden.

Wissenschaftliche Studien zu Apilarnil

Es gibt wissenschaftliche Studien zu Apilarnil vor allem im Bereich der Tierhaltung und Tierzucht. Die Studien zeigen einen androgenen Effekt auf, jedoch keinen anabolischen Effekt. Übersetzt heißt das soviel wie, die männlichen Hormone im Apilarnil zeigen ihre Wirkung. Das Experiment wurde an Hähnen durchgeführt. Dabei wuchs der Kamm und der Schweif des Hähne schneller und wurde schöner, wenn sie mit Apilarnil gefüttert wurden.

Der Effekt den der Entdecker Iliesiu beschreibt, dass die Hähne schneller wachsen (anabolischer Effekt), konnte nicht bestätigt werden. Jedoch verschoben sich die Wachstumsphasen der Tiere. Ihr Wachstum beschleunigte sich zu anderen Zeiten, als das in der Vergleichsgruppe. Am Ende waren sie aber zum gleichen Zeitpunkt ausgewachsen. Die Gesamtkörpermasse unterschied sich nicht in den Vergleichsgruppen.

Dosierung von Apilarnil

In der Studie gibt es Angaben zur Wirksamen Dosis. Grundfaktor ist 1600 mg pro Kg und Tag. Das waren für die Hähne etwa vier Gramm pro Tag, da sie ausgewachsen etwa 2,5 Kg wiegen.

Das würde für einen 80 Kg schweren Erwachsenen eine Dosis von 128 Gramm pro Tag ergeben.

Apilarnil für Sportler

Für Sportler ist Apilarnil besonders interessant aufgrund seiner Vitalisierenden Wirkung. Einen Effekt wie Anabolika hat es jedoch nicht. Insbesondere in Kombination mit anderen Bienenprodukten wie Perga, Pollen und Honig kann ein für Sportler sehr positiver Effekt entstehen. Insbesondere im Perga gibt es Stoffe die sich auf das Blutbild auswirken können. Mitunter können hier auch Bienengift Produkte interessant sein, da sie zum Beispiel eine Blutverdünnende Wirkung haben und Zellwände anschwellen lassen.

 

Viel Erfolg mit Apilarnil wünscht Imkerpate

 

12 Comments

  • Drigert Reinhold

    Reply Reply April 23, 2016

    Hallo Lieber Imkerkollege!

    Bei Herstellung von Apilarnil wie erkenne ich wann ich die Drohnen Brut entnehmen
    Muss,sind die Zellen verdeckelt oder offen,
    Für Informazion würde ich dankbar sein.

    Gruß Reinhold

    • Imkerpate

      Reply Reply April 27, 2016

      Hallo Reinhold,

      die Larvenzellen sollten 3 – 7 Tage alt sein.In dieser Zeit sind die Zellen noch nicht verdecket. Du kannst über die Suchenfunktion mal nach dem Artikel Bienenlarven suchen, dort findest Du ein Bild wie groß die Larven zu welchem Tag etwa sind.

  • Raffaele

    Reply Reply September 2, 2016

    Hallo ImkerPate,

    ich hätte da eine Frage zu Apilarnil
    Du schreibst zu

    „Dosierung“ von Apilarnil
    In der Studie gibt es Angaben zur Wirksamen Dosis. Grundfaktor ist 1600 mg pro Kg und Tag. Das waren für die Hähne etwa vier Gramm pro Tag, da sie ausgewachsen etwa 2,5 Kg wiegen.

    Das würde für einen 80 Kg schweren Erwachsenen eine Dosis von 128 Gramm pro Tag ergeben.

    also bei 80 Kg 128 Gramm?? das könnte sehr teuer werden.

    Nun zu meiner Frage,wie viel wäre bei ca. 8o Kg schweren Menschen real angemessen.

    Danke im voraus für die Andwort

    Mfg Raffele

    • Imkerpate

      Reply Reply September 4, 2016

      Das ist richtig. Im Moment habe ich noch keine Studien gefunden, welche die wirksame, bzw. optimale Dosis beim Menschen wissenschaftlich fundiert angeben. Selber habe ich Apilarnil noch nicht ausprobiert.
      Die Empfohlene Dosierung laut Shops welche das Produkt anbieten ist 1TL (5ml) bis 2EL (20ml) pro Tag

      • Imkerpate

        Reply Reply September 4, 2016

        Übrigens sind diese Hinweise ggf. auch interessant:

        Aplarnil sollte nicht längere Zeit mit anderen Produkten vermischt bleiben weil damit senkt man die Bioaktivität des Produktes (wie bei Gelee Royale).
        – Für Empfindliche Patienten kann man auch noch Wahlnüsse dazu mischen, um etwas kauen zu können, dabei nehmen die Mundschleimhäute Apilarnil besser und schneller auf
        (Quelle: BeHappyShop-pdf)

  • drigert

    Reply Reply Oktober 16, 2016

    hallo Imkerpate!

    apilarnil ,wird er sterilisiert ,um die Keime Abtöten, oder sein da keine Keime drin?
    was heist Homonisieren ,einige Imkerkolegen Homonisieren den Apilarnil?

    mit freuntlichen Grüßen Reinhold

    • Imkerpate

      Reply Reply Oktober 25, 2016

      Das Wort Homonisieren kenne ich leider nicht.
      Kann es sein das Homogenisieren gemeint ist. Das heißt dass das Apilarnil so gemischt wird, dass sich alle Bestandteile gleichmäßig verteilen. Dabei wird es oft auch noch kurzzeitig erhitzt um es haltbar zu machen…

  • Micha

    Reply Reply Januar 30, 2017

    Hallo Imkerpate,

    ich fange jetzt dann mit dem Imkern an. Über das Apilarnil bin ich auf deiner Seite zum ersten Mal „gefallen“ und möchte es gern ausprobieren; erst mal für den Eigenbedarf.
    Leider ist die Beschreibung noch nicht so genau, wie ich sie bräuchte. Wie bekommst du die Larven aus den Waben? Wie saugt man die ab? Das Wachs wird ja wohl davon getrennt und eingeschmolzen werden, oder?
    Auf der Drohnenbrut sitzt ja auch ein Großteil der Varroapopulation. Was passiert mit denen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Parasit im Präparat sich sonderlich positiv auswirkt.
    Wie genau verarbeitet man die Larven? Auspressen? Wenn ja, wie? Sterilisieren? Wie? Bei hohen Temperaturen denaturiert das Eiweiß und verliert vieles an Wert.
    Könntest du diesen gesamten Prozess eventuell nochmal genauer darstellen? Wär dir wirklich dankbar dafür.

    Grüßle Micha

    • Imkerpate

      Reply Reply Februar 20, 2017

      Von der Sache her gerne. Aber ich habe auch zu wenige persönliche Erfahrungen. Für eine Fortführung und Konkretisierung werde ich mir auch nochmal einen Experten suchen müssen.

    • Bernadette

      Reply Reply April 14, 2017

      Gennau das möchte ich auch wissen:
      wohin mit den Varroen auf den Larven und wie haltbar machen?

      • Imkerpate

        Reply Reply April 28, 2017

        Die Varroen könnte man sicher abspülen. Das einfachste Haltbarmachen wäre kühlen.
        Bei den anderen Dingen muss ich selbst nochmal nachschlagen.

  • Tanja

    Reply Reply Mai 11, 2017

    Hallo,
    bin durch Zufall auf Deine Seite gekommen…Da bekommt man bzw.Frau ja richtig Lust auf Imkern:-)
    Hätte da noch einen Tipp zur Verwendung der Drohnenbrut ,bevor sie entsorgt werden sollte…Örtliche Nabu-Vereine oder Wildtierhilfen sind oft Dankbare abnehmer hierfür.Persönlich habe ich beste Erfahrungen damit im Bereich des Päppelns von Fledermäusen gemacht.Ich friere mir die Wabe mit der Drohnenbrut ein und taue diese bei Bedarf Stückchenweise auf .Daraus lässt sich ein hervorragender Päppelbrei herstellen(das Wachs wird natürlich entfernt;-)

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